Die Welt der Pokémon; von May

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POKEMON

Prolog

Ich konnte wirklich vieles ab. Ehrlich! Oder doch nicht ehrlich, denn ehrlich war ich wirklich nicht. Warum sich anstrengen, wenn lügen doch so einfach war. Wirklich! He, wirklich würde gut passen! Also noch mal von vorn. Ich konnte wirklich vieles ab. Wirklich! Aber wenn ich etwas nicht aushielt was das wohl Verlieren. Das trieb mich in den Wahnsinn. Ich war schon immer wusste ich genau was ich wollte. Gewinnen. Und vielleicht auch noch die Beste sein, wenn ich schon mal dabei war. Man sagte mir, ich sei arrogant, selbstsüchtig und noch obendrauf eine Angeberin. Pah! Aber immer nur hinter meinem Rücken. Niemand traute sich es mir ins Gesicht zu sagen. Feiglinge! Aber niemand konnte meinem Ehrgeiz etwas vorwerfen. Ich war ja kein Psychopath oder so. Es war auch nicht so, dass ich herzlos wäre. Vielleicht war ich auch verrückt oder so. Konnte bei 16-jährigen immerhin vorkommen, oder.
Nun ja. Ich saß am PC heizte die Tastatur und den Chat fleißig ein. Faul war ich immerhin nicht. Ich chattete mit meiner besten Freundin Celia, die in der Region Johto lebte. Ich dagegen lebte in Sinnoh, weshalb wir uns nicht oft sahen. Es war nicht seltsam dass wir herumlaberten, doch diesmal handelte das Gesprächsthema nicht nur um Ash und seine neuesten Blödheiten, oder die neuesten Prügeleie in der ich verwickelt worden war, sondern um was ganz neues...

XxCeliaHO-OHxx: Hey Alex! Gibts was neues?
xxaLeX007xx: Ja! Rate mal was?
xxCeliaHO-OHxx: .. ist dieser Doofmann Ash wieder abgekokelt worden?
xxaLeX007xx: Nicht ganz, aber es würde mich nicht wundern. Was für ein Blödian!
xxCeliaHO-OHxx: xD ... ne, aber mal im Ernst. Was läuft bei dir so? Hast du et
xxaLeX007xx: *schock* ICH doch NICHT! Ne... was besseres... Ich bekomme ein Starterpokemon!
xxCeliaHO-OHxx: Ich glaubs nicht... Du etwas auch?
xxaLeX007xx: Ja! Warte mal... du auch? Ist ja toll!
xxCeliaHO-OHxx: Ja! Aber du, ich muss jetzt zu Pr. Lind mein erster Pokémon holen. *rumhüpf*
xxaLeX007xx: Du musst mich unbedingt am laufenden halten, ja? Ich muss auch out. BB!
XxCeliaHO-OHxx: Okay! Bis bald!

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Kapitel 1: Erstes Pokémon... erste Schwierigkeiten
Ich polterte die Stufen ins Wohnzimmer hinab. >> Mum, ich gehe jetzt! << rief ich in die Küche. >> Okay! Pass auf dich auf und bis bald Schätzchen! << lautete die Antwort. Ich knirschte mit den Zähnen, sagte aber nichts. Wenn man bedachte dass ich fast 17 war, war "Schätzchen" eindeutig nicht das richtige Wort. Ich nahm meine Umhängetasche mit und verließ unser kleines Haus in Zweiblattdorf. Ich holte tief Luft und betrachtete den fast geschmolzenen Schnee. Der Wind wehte meine schwarzen Haare leicht zurück.. So fühlte es sich also an, wenn man ein Abenteuer begann. Die warme Frühlingssonne schien mir ins Gesicht als ich mich auf den Weg zu Professor Eibes Labor machte. Es war gleich in der Ortschaft nebenan, also hatte ich nicht weit zu laufen. Da war es auch schon. ich stieß die Türe des großen Gebäudes mit viel Schwung auf. Die zwei anderen Personen drehten sich um als ich elegant herein geschritten kam, als sei ich alleine hier. Der Junge, der etwas in meinem Alter war, machte große Augen, und das Mädchen, wahrscheinlich die Freundin des Jungen, verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. Ich musterte die beiden kurz, und beachtete ihre Reaktionen nicht weiter. So reagierten die meisten die mich sahen. Schnell prüfte ich ob ich einigermaßen passabel aussah. Wäre peinlich wenn mein T-Shirt voller Ketchup oder so wäre. Ja, an meinem Outfit war nichts auszusetzten. Ärmelloses, blutrotes Top, und schwarze Hot-Pants. Achso, darum hatte der Typi so geguckt. So könnte ich glatt in der Disko auftauchen. Ich wollte ihm gerade den "was-glotzt-du-so-blick" zuwerfen, als ein Mann der seine besten Jahre wohl schon hinter sich hatte, das Labor betrat. Alle sahen jetzt wieder einigermaßen normal. Es war Professor Eibe, der Pokemonforscher. >> Hallo ihr jungen Leute! Ich glaube wir sind vollzählig? Gut, dann lasst uns sofort beginnen. Wie ihr sicher wisst, sind die Starter in der Johtoregion Feurigel, Endivie und Karnimarni. In Kanto sind es Glumanda, Bisasam und Schiggi, und hier in Sinnoh eben Plinfa, Panflam und Chelast. Gut. Also, wer will als Erster aussuchen? << Ich hob eine Hand und die anderen wiedersprachen mir nicht. >> Okay Alexia. Wen wählst du aus? << >> Ich nehme dann mal Chelast. << >> Okay! Hier ist der Pokedex, dein Pokecom und Pokebälle! << >> Danke! << Ich nahm alles an mich und verstaute es in meiner Tasche. Das Mädchen wählte Plinfa und der Junge Panflam. >> Eure erste Aufgabe wird es sein nach Erzelingen zu gehen und Veit, den Arenaleiter herauszufordern. Viel Glück! << Nachdem was ich wusste, war Veit Leiter der Felsarena. Das Mädchen - ich hatte erfahren dass es Suzie hieß - würde dort im Vorteil, doch ich war mir sicher dass ich auch gewinnen würde.

Ich lief gerade nach Jubelstadt, als mich ein wildes Sheinux angriff. Ich benutzte meinen Pokedex. >> Es erzeugt Elektrizität durch das Strecken und Zusammenziehen seiner Muskeln. Bei Bedrohung glüht es. << Ein Elektropokemon also. Das konnte ich mir schnappen. >> Chelast, los geht’s! << Chelast kam aus dem Pokeball und blickte hin und her. >> Los Chelast! Tackleatacke! << Doch Chelast sah Sheinux nur doof an. >> Chelast, du sollst angreifen! << Doch diese Schildkröte tat nicht was ich ihr befahl. Ich wurde wütend. Dann kam Sheinux angerannt um Chelast umzuwerfen. >> Schnell Chelast, Panzerschutz! << Chelast blieb nur dumm stehen und rührte sich nicht. Einen Herzschlag später wurde es durch die Lüfte geschleudert und landete hart am Boden auf. Es war kampfunfähig. Fluchend hob ich es auf und rannte davon, Richtung Pokecenter. >> Hättest du auf mich gehört, wäre das nicht passiert, Chelast! << murmelte ich. Dann rannte ich so schnell bis ich völlig aus der Puste war.

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Kapitel 2: Nicht besser als ich

>> Du solltest wirklich besser auf dein Chelast aufpassen! Solchen Leuten wie dir sollte man wirklich keine Pokémon anvertrauen! Was hat sich Prof. Eibe nur wieder dabei gedacht! Also wirklich! << zeterte Schwester Joy. Ich nickte nur abwesend und dachte eigentlich nur darüber nach wie ich dieses sture Chelast zum Kämpfen bringen sollte. Dann kam eine Frau in Uniform herein. Ich seufzte. Officer Rocky, die hatte mir gerade noch gefehlt. Mit ihr hatte ich schon öfters Schwierigkeiten gehabt. Oder eher umgekehrt. Dafür kannten wir uns sehr gut. Sie kannte meine Akte in und auswendig, was nicht einfach war, da sie nicht gerade leer war. Und ich kannte beinahe jedes Polizeirevier in Sinnoh. Da fiel mir auf, das zwischen Sandgemme und Jubelstadt war mir unbekannt… Ach so, lag höchst wahrscheinlich daran dass ich eher Stammkundin im Revier von Zweiblattdorf war – jaja, unser kleines Dorf hatte dank mir sogar ein eigenes Polizeirevier, ich war stolz auf mich! -. Wir machten uns also gegenseitig oft Schwierigkeiten. Ihrer Meinung nach war ich viel zu oft in Schlägereien verwickelt, und meiner Meinung nach mischte sie sich viel zu oft ein. Mein Argument war: Wenn man Kampfsport – ich rede von Taekwondo und ein bisschen Kung-Fu und Kickboxen – musste man ihn doch auch einsetzten, oder? Naja, Officer Rocky hatte da leider einen anderen Standpunkt. Wir zwei waren uns ja auch nie einig! >> Schwester Joy, eine unserer Fukanodamen hat dieses Ei gelegt. Doch wir brauchen es nicht. Wollen sie es übernehmen? << Hm.. anscheinend hatte sie mich noch nicht gesehen oder erkannt. >> Es tut mir Leid, aber ich habe momentan zu viel zu tun. Sie müssen es wohl oder übel einem Trainer anvertrauen. Und ich weiß auch wer dafür ganz sicher nicht in Frage kommt. << Sie warf mir einen strengen Blick zu. Ich hielt ihrem Blick ohne Schwierigkeiten stand und nahm dabei Chelasts Pokeball an mich. Erst jetzt bemerkte mich Officer Rocky und ihr Blick wurde härter. Jaja, was für eine schöne Freundschaft! >> Was hast du jetzt schon wieder angestellt? Hast du etwa versucht kranke Pokémon zu stehlen? << Ich war empört und funkelte sie wütend an. Wie konnte sie mir so etwas vorwerfen? Man musste zugeben, ich war kein perfektes Vorbild, aber ich war auch keine Diebin. Man konnte mich nicht empfehlen, aber niemand hatte das Recht mir so etwas vorzuwerfen.
Hasse mich für meine Taten. Hasse mich für meine Gedanken. Oder hasse einfach nur mich. Es ist mir egal. Doch hasste mich nicht für etwas von dem du glaubst dass ich es getan habe. Hasse mich nicht für etwas von dem du glaubst dass ich es gedacht habe. Und verurteile niemals die Illusion von mir die du siehst. Denn dann bist du nicht besser als ich.
Ich ballte die Hände zu Fäusten und es hätten Blitze aus meinen Augen kommen können. Wären da nicht so viele Augenzeugen hätte ich glatt auf die Polizistin losgehen können. >> Nein, aber ich würde es ihr glatt zutrauen! So wie die mit ihren Pokémon umgeht! << Das war Schwester Joy. Ich funkelte auch sie wütend an. Sie forderte ihr Schicksal ja richtig heraus! Oder stellte sie nur meine Selbstbeherrschung auf die Probe? >> Pokémon? DU bist also eine von Prof. Eibes neue Rekruten? Also er muss ja wirklich sehr verzweifelt sein, wenn er schon Kriminelle zu Trainern macht! << Das saß! Da Bombe explodierte und ich schrie los – so kannte man mich -: >> Wenn ich eine kriminelle wäre, wäre ich mit der Beute schon längst über alle Berge und würde nicht doof im Pokecenter rumstehen! Und dann hätte ich mein Chelast nicht hergebracht sondern einfach ausgesetzt! << Naja, meine Argumente waren etwas wirr, aber niemand hatte je von mir verlangt dass ich gute Erklärungen lieferte. Die Antwort von Officer Rockys Seite lautete: >> Vielleicht hast du das auch schon mit anderen Pokémon getan. << Mensch, wie schaffte sie es nur so ruhig zu bleiben? Ich schaffte es auf jeden Fall nicht, denn Worte reichten nicht um meine Wut zu beschreiben, und ich stürzte mich auf Officer Rocky.

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Kapitel 3: Danke, aber habe ich so viel verdient?

Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass ich nun keine Schlägereien – oder so ähnliches – austragen würde, jetzt wo ich ein Pokémon hatte, doch anscheinend hatte ich mich da eindeutig geschnitten. Aber es wäre auch langweilig gewesen nur Pokémonkämpfe auszutragen, oder? Aber etwas war an diesem Duell nicht wie üblich. Es war ausgeglichen. Normalerweise ging ich nur auf Leute los, gegen die ich auch gewinnen konnte. Feige, wie manche es nannten. Oder taktisch geschickt wie ich zu sagen pflegte. In diesem Kampf ging es wild zu. Prügelei konnte man es wohl kaum nennen. Officer Rocky, beinhart und durchtrainiert konnte die meisten Angriffe problemlos abwehren, bekam aber kaum eine Gelegenheit zurückzuschlagen. Ich dagegen musste zwar kaum etwas abwehren, landete jedoch kaum einen Treffer. Doch schlussendlich zahlte sich Officer Rockys Strategie aus: Sie hatte noch deutlich mehr Energie als ich. Nun ging ich in die Defensive, was mein Schwachpunkt war. Wie ich meine Schwachpunkte hasste! Officer Rocky bemerkte wie ich müder wurde und meinte: >> Du kannst immer noch aufgeben und mit zur Wache kommen! Die kennst du noch nicht! << >> Nur Verlierer geben auf! << zischte ich zurück. Ich wusste dass ich keine Chance mehr hatte, und verlieren würde, doch was ich noch mehr als verlieren hasste, war wohl aufgeben. Ich hatte Kampfgeist Mensch!
Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, noch was überhaupt passier war, bis ich einen heftigen Schmerz in meiner linken Schulter spürte. Dann erst bemerkte ich dass ich am Boden lag. Chelasts Pokeball rollte gerade weg und ich sah dass der Aufprall ihn wohl von meinem Gürtel gelöst hatte. Ich wollte ihn fassen als meine Schulter sich wieder meldete. Hallo Schulter, ich habe es kapiert! Ich verzog das Gesicht und vergaß Chelast, bis er schließlich aus seinem Ball kam. Er sah mich mit seinen großen Augen an, und katapultierte sich so an den ersten Platz der schönsten Augen. Dann stürzte er sich mit einem Ausdruck den ich noch nie an ihm gesehen hatte auf das Fukano an Officer Rockys Seite. Ich wollte ihn gerade zurückrufen, als ich wieder zurückfiel. Mit einer Grimasse im Gesicht notierte ich, dass es keine gute Idee war, sich mit einer verletzten Schulter vom Boden abzustoßen. Also blieb ich einfach halb lieben und betrachtete etwas schockiert den Kampf. Fukano war Chelast eindeutig überlegen, aber er schlug sich tapfer. Er hatte wohl den gleichen Kampfgeist wie ich. Kampfgeist. Das war wohl der Ausdruck in seinem Gesicht. Und er kämpfte gerade verzweifelt. Für mich. Ich konnte es ihm einfach nicht antun, ihn weiterkämpfen zu lassen. Ich schnappte mir dein Pokeball – diesmal klugerweise ohne mir weh zu tun – und rief Chelast zurück. >> Danke kleiner Kerl. << Dann stand ich vorsichtig auf und meinte: >> Wo ist das Revier? <<

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Kapitel 4: Sorry dass ich es so sagen muss, aber Männer sind Idioten!

>> Gut, das wäre mal geklärt. Deine ID? Damit will ich natürlich nicht sagen dass ich sie nicht in und auswendig kenne. << Ich reichte ihr meinen Nigel-nagelneuen Trainerpass. Sie sah ihn sich kurz an – pure Routine. >> Okay. Dieses Mal bleibt es bei einer Verwarnung. Sollte mir irgendeine Schandtat deinerseits zu Ohren kommen… << Ich unterbrach sie schnell: >> Wird nicht passieren! << Officer Rocky sah mich komisch an. Anscheinend glaubte sie mir nicht… Naja, ich würde mir selbst ja wahrscheinlich auch nicht glauben. >> Nun gut… Moment! << Diesmal unterbrach sie das Telefon und sie nahm ab – ihrer Miene nach hatte sie es satt unterbrochen zu werden. Haha! >> Sandgemme – Jubelstadt Polizeirevier? … Ja, hallo Ash… Verstehe… Schon wieder?... Ja… Hm… nein, ich bin gerade beschäftigt… wie bitte? Dringend? Okay, ich bin gleich bei euch! << Sie legte mit ernster Miene auf. >> Es gibt einen Notfall. Team Rocket hat wieder mal einen Riesenroboter gebaut. Dich dieses Mal ist die Situation außer Kontrolle geraten. Eine Horde gehetzter Pokémon drohen Jubelstadt niederzumetzeln. Ash und seine Freude sind schon zur Stelle, doch sie brauchen die Fukano. << Ich neckte ernst, doch innerlich musste ich lachen. Ash, denk kannte ich, und was für ein Idiot! Aber die Vorstellung wie er verzweifelt versuchte die Pokémon aufzuhalten gefiel mir irgendwie… >> Sie sind in Jubelstadt. Ich fahre dich hin, dort ist ein Krankenhaus. Für deine Schulter. Tut mir Leid übrigens, aber sonst hätte ich dich wohl nie hierher bekommen! << Sie kicherte und ich lächelte. Bewegungen waren unangenehm und schmerzhaft. Officer Rocky stand auf, dann meinte sie plötzlich: >> Alexia, würdest du das Fukano-Ei an dich nehmen? << Okay, das hatte ich ganz sicher nicht erwartet. Und so brachte ich nur ein verdutztes >> Ich?! << heraus. Peinlich… << Warum denn ich? << ergänzte ich dann noch schnell. >> Ich weiß es nicht. << gab sie zu. >> Aber ich höre auf mein Herz, und es sagt mir gerade dass es das richtige ist. << Gar nicht schlecht, so was hätte ich auch nicht erwartet. Vor allem dass auch ich immer auf mein Herz hörte… auch wenn es mir momentan nur sagte: Habe Hunger! Brauche Futter! >> Aber glaube ja nicht dass ich meinem Herz momentan zustimme! << fügte sie noch hinzu. Ich konnte nicht anders, ich musste tatsächlich lachen. Autsch, mein Verdacht hatte sich bestätigt. Das tat ja tatsächlich weh! >> Also? << fragte sie. >> Ja,… gerne! << >> Na dann! << Feierlich überreichte sie mir das Ei und ich platzierte es sicher in meiner Umhängetasche. >> Nun gut, lass uns gehen! << verkündete sie.
Ich saß auf dem „Nebensitz“ des Motorrads. Die Tasche mit dem Ei war auf meinem Schoß und meine Haare peitschten mir gegen den Rücken. Ach ja, und meine Schulter pochte! Die durfte ich nicht vergessen! Chelast hatte es sich auch in meiner Tasche gemütlich gemacht, die dadurch fast platzte. Hm, aber er schien es relativ gemütlich zu haben… >> Wir sind da! << verkündete Officer Rocky und hielt vor einem großen Gebäude mit vielen Fenstern und Balkonen an. >> Chelast, du kannst doch auch selber laufen! << rief ich ihm zu. Er sprang aus meiner Tasche und schien etwas enttäuscht. >>Gut Alex, ich gehe jetzt mal. Viel Glück noch! Und ach ja: Bitte stell nichts allzu schlimmes an, ja? << >> Ich versuchs! << Komisch, sie hatte mich beim Spitznamen genannt und mir hatte es nichts ausgemacht. Jaja, so gut kannten wir zwei uns schon! Ich betrat das Krankenhaus und sprach einen Mann hinterm Tresen an. Ich gab ihm sofort den Namen Tresenmann. Ich meldete mich an: >> Alexia Fellows, sollte schon drinnen stehen. << Jaja, auch das Krankenhaus und ich kannten uns sehr gut… Aber eine frühere Mitschülerin von mir kannte es wohl mehr. Wer rannte auch schon mit einer ausgestreckten Hand gegen eine Türe? Ich wohl nicht… Aber Ash vielleicht… Egal! Also: Der Tresenmann tippte schnell etwas ein. >> Ach ja, ich sehe. Du warst doch schon letzten Monat hier… wegen einer leichten Beinverletzung in Folge einer heftigen Prügelei… mit dem Vater eines Jugendlichen??? << Achjaaa, der Typ da! Der Vater wollte seinen Sohn verteidigen… Peinlich peinlich! Also wirklich! Aber was waren die zwei auch für Vollidioten! Ach ja, ich musste ja noch antworten. >> Genau. << Na endlich, der Tresenmann fuhr fort: >> Hm… ja… na gut. Und ich sehe gerade der Vater hatte eine Gehirnerschütterung??? << >> Ich glaub so war es. << Woher sollte ich so etwas noch wissen? >> Äh… verstehe. << Na das hoffte ich ja! >> Gut, bitte nehme im Wartezimmer Platz. Aber das weißt du sicher, oder? << Na sicher, für wen hielt sich dieser Idiot denn? >> Danke. << Er sah mich mit einer Mischung aus Ehrfurcht, Angst und Bewunderung an. Haha, selber Schuld! Ich entschied mich den Tresenmann lieber in Angsthase um zu nennen. Ich setzte mich und flüsterte Chelast zu: >> Also Männer…. <<
>> Nur eine Prellung. Nimm dies und wenn du Schmerzen hast auch noch das während ein paar Wochen, und schon vor allem deine Schulter! Viel Glück! << >> Danke. << Hm… ich bedankte mich momentan viel zu oft bei Männern… Ich nahm meine Tasche und verließ den Raum. Chelast begrüßte mich fröhlich mit einem lauten: >> Chelaaaaast! << Ich rubbelte ihm kräftig die Stirn. Er schien das zu genießen. Dann marschierten wir durch den Flur, in Richtung Eingangshalle. Plötzlich standen wir an einer Kreuzung. Ich studierte gründlich die Schilder um mich ja nicht zu verlaufen, als drei Menschen in mich hinein krachten und ich rücklings zu Boden geschleudert wurde. Meine Schulter fing trotz Schmerzmittel an zu pochen. Na super, so viel zum Thema Schulter schonen! Ich sah auf um zu sehen wer mich so unverschämt gerammt hatte. Überrascht erkannte ich Ash, Misty und Rocko. Rocko reichte mir gerade seine Hand und meinte ganz ritterhaft: >> Kann ich dir helfen? << Und ich schlug ihm ganz „Alexhaft“ auf die Finger und zischte: >> Lass deine Griffel schön bei dir, ja? Und ich dachte du stehst nur auf Officer Rocky und Schwester Joy? << Ich kannte Rocko nur vom sehen von verschiedenen Veranstaltungen her, aber das wusste nun auch wirklich jeder der mindestens 6 war. Rocko war in jeder Region für seine nie gelingenden Romanzen bekannt. Haha, was für ein Idiot! Rockos charmante Antwort lautete: >> Ach, aber keine kann mit dir mithalten! << Na das war ja ganz schmeichelhaft, auch wenn ich innerlich dachte: Na und in Sachen Dummheit kann wohl keiner mit dir mithalten, ausgenommen von Ash natürlich. Aber was für Idioten! >> Apropos Officer Rocky, hast du sie zufällig gesehen? << fragte Ash. Erst wusste ich nicht wer das war, dann aber erkannte ich Ash der mich fragend ansah. Hm, er hatte wohl den Stimmbruch schon hinter sich. Klang viel erwachsener… und einigermaßen… sexy. Oh man, seit wann dachte ich denn solch peinliche Sachen? Ash war doch ein Vollkoffer! Ich musste mich erst fassen bevor ich antworten konnte: >> Sie ist vor ungefähr einer halben Stunde, gegangen, warum? << >> Rocko wollte sie noch etwas über Fukano-Zucht fragen, obwohl ich eher den Verdacht habe er will sie anbaggern! << Er lachte und Rocko wurde rot. Hm… sein Lachen hatte sie auch verbessert. Es klang nicht mehr so wie ein sterbendes Nilpferd. Nicht schlecht! Ich antwortete mit eine lang gezogenen: >> Achsooo. << Schweigen. Nur Chelast kratzte am Boden herum. Dann fragte Misty: >> Woher weißt du das den so genau? << >> Ich war ihre… Beschäftigung als ihr angerufen habt. << >> Verstehe… Hast du was angestellt? << So wie sie mich ansah, traute sie es mir anscheinend zu. War auch gut so, ich wollte nicht unbedingt wie ein Unschuldsengel aussehen! Ich lachte. >> Ich habe mich mit ihr duelliert. << >> In einem Pokémonkampf? << Oh man, an die neue Stimme musste ich mich erst einmal gewöhnen! >> Nö, in einer Prügelei! << Ich war kurz vor dem Lachanfall. Rocko sah nachdenklich aus. Anscheinend dachte er gerade nach, wen er jetzt eher anbaggern sollte. Na hoffentlich nicht mich! Ich konnte keinen Klotz – oder in diesem Fall eher Schleim – am Bein brauchen. >> Was machst ihr denn eigentlich hier in Sinnoh? Ich dachte ihr seid in Hoenn um alte Freunde zu besuchen! << >> Waren wir auch, schon längst erledigt! Nun sind wir wieder in Sinnoh. Ich will nochmal die Sinnoh-Liga versuchen, und werde die Arenen um einen Rückkampf bitten. Das ist ein prima Training! << antwortete Ash. Ah, endlich hatte mich an diese Stimme gewöhnt! Rocko hatte nun fertig nachgedacht und seine Miene erleuchtete sich. Er fragte: >> Du sammelst doch auch Orden und Bänder, oder? << >> Ja, warum? << fragte ich misstrauisch. >> Schließe dich doch uns an! << Mist, anscheinend hatte er sich für mich entschieden. Mir wäre es eindeutig lieber gewesen, wenn er sich anders entschieden hätte! Dieses Mal zögerte ich länger bevor ich antwortete. Schließlich fragte ich: >> Misty? << >> Klar, ein Mädchen würde mir sicher gut tun! << Ich lächelte. Dann fragte ich: >> Ash? << nicht die geringste Ahnung warum, aber irgendwie war mir seine Ahnung am wichtigsten. >> Klar, sicher doch! << Yippie! Ich entschied mich. >> Okay, ich bin dabei! << Rocko wäre mir höchst wahrscheinlich um den Hals gefallen, hätte Chelast ihn nicht drohend angeknurrt.

Wir verließen gerade das Krankenhaus, als uns der Tresenmann, ups, ich meinte der Angsthase einholte. Er gab mir eine Mappe und meinte mit einem strahlenden Lächeln dass ich lächerlich fand: >> Hast du drinnen vergessen. << Ich nahm sie entgegen und steckte sie in meine Tasche. Dabei nahm ich mir vor sie bei der ersten Gelegenheit in den Müll zu schmeißen. >> Danke. << Der Angsthase grinste. Ash verzog das Gesicht – anscheinend war er angeekelt, und ich verstand ihn voll und ganz, denn ich war der gleichen Meinung – und Rocko schien sehr eifersüchtig. Haha, selber Schuld wenn er sich in mich verknallte! Misty blätterte gerade abwesend in Rockos Reiseführer. Hm… Anscheinend war dem Angsthasen die Angst vergangen. Wie oft musste ich den denn noch umbenennen? Ich musste ich noch schnell irgendwie Angst einjagen, wenn ich nicht nochmal eine Taufe vollziehen wollte. Oder lieber ließ ich das doch. Also meinte ich einfach nur: >> Lass uns gehen. <<

Oh, mir ist ein Name eingefallen! Leimtopf! Genau, und so wird er jetzt heißen! Ha!

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Kapitel 5: Team Rocket gegen Team Knirpse

Wir waren gerade auf dem Weg nach Erzelingen, als wir plötzlich ein Rumpeln hinter uns wahrnahmen. Als wir nach hinten blickten sahen wir einen Riesenroboter in Form eines… eines… Bidizas? Oder war das etwa ein Bidifas? Keine Ahnung. Interessierte mich aber auch nicht. >> Hahaha! Jetzt kriegen wir unser Pikachu! << Ich dachte mir: Wer ist denn das? Aber ich würde aufgeklärt werden. >> Wir wollen über die Erde regieren! Und unseren eigenen Staat kreieren! Liebe und Wahrheit verurteilen wir! Mehr und mehr Macht, das wollen wir! Jessie! James! Team Rocket, so schnell wie das Licht! Also gebt lieber auf und bekämpft uns nicht! Woingenau! Miauz, genau! << >> Nicht die schon wieder! << jammerte Misty. Ich fand diesen Zirkus lustig. Die zwei Menschen und das Mauzi hampelten das so lustig herum, da musste man doch einfach lachen! >> Wer sind denn die zwei komischen Figuren da vorne? << fragte ich als ich fertig gelacht hatte. Die komischen Figuren fanden dass anscheinend gar nicht lustig. Spielverderber! >> Wir sind das allseits berühmte Team Rocket! << >> Noch nie gehört. Was soll das bitte schön sein? Eine Klopapiermarke etwa? << >> Nein du kleine Knirpsin! Wir sind die Bösen! << >> Naja, für mich seht ihr harmloser aus als ein Safcon! << >> Sag das nicht nochmal! << >> Das ist gut, ich wiederhol mich nicht gern! << >> Hör auf so frech zu sein! << >> Warum sollte ich? Ihr seid nicht meine Mami! << >> Grr… Egal! Wir schnappen uns jetzt Pikachu! <<
>> Wirklich? Ich dachte ihr steht nur doof rum und versucht eine halbwegs passable Show hinzulegen! Oh, das ist gar nicht der Zirkus? Und ihr seid gar nicht die Clowns? Das tut mir aber Leid, dann seid ihr aber wirklich lächerlich! << Ash, Misty und Rocko krümmten sich regelrecht vor Lachen, und auch ich hatte meinen Spaß, während Team Rocket ausrastete. Dann erschien plötzlich ein ausfahrbarer Arm und schnappte sich Pikachu. Oh, so sah es ja richtig süß aus!
>> Pikachuuuu! << schrie es und Ash rief wie ein Echo: >> Pikachuuuu! << >> Haha, wir haben es! << jubelte Team Rocket. >> Oh nein, habt ihr nicht! << wiedersprach Ash. >> Was willst du den dagegen tun du Knirps? << lachte Jessie. Mauzi warf vier komische Ringe die wohl hoch moderne Fesseln waren aus dem Roboter. Sie kamen zu uns angeflogen und wollten gerade die Arme an unsere Körper binden. Instinktiv holte ich tief Luft und machte mich breit. Dann, während die anderen verzweifelt versuchten sich zu befreien, atmete ich einfach aus und schlüpfte problemlos aus dem Ring. Von wegen hoch modern, diese Fesseln konnte man ja schon durch ausatmen loswerden! Das ich nicht lache! Dann warf ich den Pokéball und rief: >> Chelast, zeig ihnen was Team Knirpse so drauf hat! <<
>> Chelaast! << >> Rasierblatt, los! << Die scharfen Blätter wirbelten nur so herum und bearbeiteten den Ausfahrarm. Er ließ schließlich los und Ash befahl Pikachu: >> Pikachu, Eisenschweif dann Donnerblitz! << Pikachu schnitt mit Eisenschweif ein großes Loch in den Roboter und schoss dann einen grellen Donnerblitz hinein. Es gab einen Knall, dann eine Explosion und Team Rocket flog in die Luft. Dabei riefen sie: >> Das war wieder mal ein Schuss in den Ofen! << >> Bye bye! << rief Misty, die sich und Rocko mittlerweile schon befreit hatte, und winkte ihnen hinterher. Dann lachten alle und ich dachte: Diese Runde geht wohl an das Team Knirpse. Danach fragte ich: >> Kommen die öfters? << >> Ja, aber ohne sie wäre es wohl ziemlich langweilig! << antwortete Rocko. Ich stimmte ihm voll und ganz zu. Dann kreischte Misty plötzlich los. Ich fuhr herum und fragte erschrocken: >> Was ist denn los? << Ash seufzte: >> Misty hat eine Frischgemüse-Insektenphobie. << >> Frischgemüseinsekten? Gibt’s so was denn überhaupt? << fragte ich verdutzt. Ash lachte los und meinte: >> Nö. << Dann hielt ich Ausschau nach diesem Insekt. >> Ein Zirpurze! << verkündete Rocko. >> Das fange ich mir! << verkündete Ash begeistert. >> Nein, das fange ich! << rief ich dazwischen. Wir funkelten uns gegenseitig wütend an. Blickduell! Dann zuckte ich erschrocken und verwirrt zurück. Woher sollte ich wissen was für Augen dieser Typ hatte? Verdammt, hatte er keinen Waffenschein oder gab es nicht mindestens irgendwo eine Vorwarnung? Es war doch schließlich verboten Leute so aus der Fassung zu bringen! Obwohl, ich hätte die Warnung wohl sich nicht gelesen. EGAL! Auch Ash schien ziemlich verwirrt zu sein. Ich hatte als Erste wieder meinen klaren Kopf. Ich rief dem noch herum trottenden Chelast zu: >> Tackleatacke, schnell! << Chelast reagierte blitzschnell und rammte das Zirpurze mit vollem Körpereinsatz. Es flog zurück, landete hart, stand jedoch wider mit wackligen Beinen auf. >> Beende es mit Rasierblatt! << Chelast setzte sich erfolgreich mit seiner Lieblingsatacke durch. Elegant warf ich einen Pokéball und rief: >> Pokéball, los! << Zirpurze schlüpfte in den Ball, doch er wackelte noch bedrohlich. Ich drückte fest die Daumen. PLING! Ja! Geschafft! >> Wir habens geschafft Chelast! Ja! << Wir hopsten und tanzten wild herum. Ash, Misty und Rocko gratulierten mir zu meinem Fang. >> War das dein erster Fang? << fragte Rocko. >> Ja! << antwortete ich begeistert. Dann setzten ich und Chelast unseren Freudentanz hopsend fort.

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Kapitel 6: Wir kämpfen füreinander

Wir reisten weiter. Rocko und Misty unterhielten sich über Enton, Ash murmelte dass er dieses Zirpurze sicher gefangen hätte, wenn ich ihn nicht hypnotisiert hätte, und ich führte ein fröhliches Gespräch mit Chelast. Es war erstaunlich wie unterhaltsam es war, sich mit einem Pokémon zu unterhalten! Plötzlich spürte ich wie mein Pokecom vibrierte. Ah, ein Anruf! Ich machte Misty, die gerade herschaute das Zeichen: Bin gleich wieder da! , und entfernte mich rasch.
Nachdem ich einige Meter weit in den Wald gegangen war, blieb ich stehen und drückte die grüne „Abnehm-taste“. >> Hallo? << sprach ich hinein. >> Hey! Ich bin es, Celia! << >> Hey Celia! Schön dich zu hören! Wie geht’s denn so? << >> Könnte nicht besser laufen! Wen hast du als Starter gewählt? << >> Chelast. Und du? << >> Ich habe Endivie genommen. Was gibt es sonst so neues? << >> Ich habe ein Fukano-Ei, und seit ungefähr einer Stunde ein Zirpurze. Du? << >> Ich habe mir ein Nidoran weiblich, und ein Taubsi gefangen. << >> Nidoran weiblich? << >> Das ist ein total süßes Giftpokémon! Ich zeig es dir bei Gelegenheit, ja? << >> Okay! Und? Hast du schon andere Trainer getroffen? <<
>> Natürlich! Schließlich bin ich nicht asozial! Ich habe Maike und Lucia getroffen. Die kennst du ja! Obwohl… Trainer sind das nicht. Das sind Koordinatorinnen. Wettbewerbe, verstehst du? << >> Ist ja cool! Reist ihr zusammen? << >> Ja! Das ist total cool. Maike hat ein Glaziola, weißt du? So eins will ich auch unbedingt! Und du? Bist du nicht ein bisschen einsam? << >> Nö, keine Angst. Ich reise nicht alleine. << >> Echt nicht? Wer traut sich denn mit dir zu reisen? << >> Nun, Ash, Rocko und Misty hatten wohl genug Mut! << >> Ich dachte du magst die nicht so und findest sie absolut dämlich? << >> Naja… Sie sind eigentlich total nett… << >> Na dann ist gut! Oh, ich muss jetzt auflegen. Da ist ein Trainer! Tschüss! << >> By! << TÜÜÜÜT!

Ich lief zurück und brauchte ewig um mich durch das dichte Unterholz zu kämpfen. Dann, kurz bevor ich bei den anderen war, hörte ich Rockos Stimme, dann Ashs. Sie redeten leise, und meine Neugier wurde geweckt. Ich versteckte mich hinter einem Baum und lauschte: >> Sie ist gar nicht mal so schlecht, das musst du zugeben. Du hast doch gesehen wie sie dieses Zirpurze gefangen hat. << >> Sie ist doch nicht eine Anfängerin! Aber ich geb es ja zu, das ist schon etwas seltsam. Ihr Kampfstyl meine ich. << >> Das habe ich auch bemerkt. Weißt du Ash, es ist anders als bei dir. Du und deine Pokémon, ihr seid eins. Eine Einheit, ein Team. Doch bei ihr ist es so… so komisch eben. Sie sind immer noch zwei, mit eigenen Gedanken und eigenen Taktiken. Sie kämpfen irgendwie nicht miteinander, sondern füreinander. So etwas habe ich noch nie
gesehen. << >> Ich auch nicht. << Ich bestimmte dass es jetzt Zeit zum Herauskommen war. Fröhlich rief ich ihnen zu: >> Wenn wir uns ein bisschen beeilen, schaffen wir es noch vor Mittag nach Erzelingen! Dort ist auch die erste Arena! << >> Gut! Lass uns gehen! << meinte Ash, der es auf einmal richtig eilig hatte. >> Ash hat Hunger! << meinte Misty lachend.

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Kapitel 7: He, was hat er denn?

>> He, schaut mal! Da vorne ist Erzelingen! Wir sind gleich da! << Ich rannte zu Ash, der schreiend, winkend und hüpfend auf einem Hügel stand und nach unten zeigte. Auch ich sah nach unten. Das erste was mir einfiel sprach ich auch aus: >> Oh man, ist irgendwie… braun dort! << Erzelingen war eine schöne, braun-graue Stadt. Größer als Sandgemme, aber deutlich kleiner als das riesige Jubelstadt. >> Staralili! << >> Hast du etwas gesagt Rocko? << fragte ich und drehte mich um. Vor mir hüpfte ein kleiner Vogel fröhlich auf und ab. >> Oh, der ist ja süß! Den fange ich mir! << Ich dachte kurz nach wen ich einsetzen sollte. Von der Elementklasse her waren ja beide im Nachteil, aber Zirpurze könnte ein bisschen Training vertragen… Also Zirpurze! >> Zeig was du kannst! <<
>> Zirpurze! << >> Du schaffst es Alexia! << schrie Ash von der Seite. Verständnislos und wahrscheinlich schwer von Begriff starrte ich ihn an und er wurde etwas rot. Ich konzentrierte mich lieber wieder auf den Kampf. >> Okay Zirpurze! Zeig es ihm oder ihr! Ich würde eher sagen ihm! Geduld! << Von den Attacken her hatte ich nicht unbedingt viel Wahl. Zirpurze beherrschte nämlich nur Geduld und Heuler… Mein Pokémon setzte seine Geduld-Attacke ein: >> Zirpuuurze… Puuurzee… << Staralili wunderte sich ein bisschen warum sein Gegner nur dumm herumstand und nichts tat, dann setzte es seine Tackleatacke ein. Darauf folgten ein Flügelschlag und ein weiterer Tackle. >> Okay, jetzt! << >> Purzeeeee! << Ich jubelte als Staralili nach hinten geschleudert wurde. >> Ja! Das war allererste Sahne! Okay, Pokeball, los! << Ich fand es immer bescheuert das man einem Pokeball befahlt loszulegen, aber etwas besseres fand mir momentan sowieso nicht ein. Ich warf den Pokeball sehr schwungvoll, er öffnete sich und… PLING! Yippie, ich hatte ein Staralili gefangen! Nochmals jubelte ich und hob den Ball auf. Dann lobte ich Zirpurze und schickte es zum Ausruhe in den Pokeball. >> Danke, das hast du toll gemacht! Jetzt ruh dich ein bisschen aus, ja? << Super! Jetzt war ich schon etwas besser auf den Arenakampf vorbereitet! >> Toll gemacht Alex! Sollen wir jetzt etwas essen gehen? << fragte mich Misty. Es war jedoch Ash der antwortete: >> Au ja, ich sterbe gleich vor Hunger! <<

Mit vollem Magen und keinerlei Orientierung saßen wir auf einer Bank. >> Ich weiß dass der Arenaleiter von Erzelingen Pokémon mit dem Gesteinstyp einsetzt. So wie ich! >> meinte Rocko. Misty schien erfreut: >> Den würde ich mit links schlagen! << Rocko warf ihr einen bösen Blick zu. Misty beruhigte ihn: >> Ich habe nie gesagt dass ich besser bin als alle Gesteinspokemon-trainer. << Das schien Rocko irgendwie zu trösten. Rocko ergänzte: >> Ich habe gelesen dass Veit immer nur drei gegen drei Kämpfe führt. << Ich seufzte. >> Dann muss ich mir irgendwie Sorgen machen. Ich habe nur drei Pokémon! Und ich bin von der Elementklasse her nicht gerade im Vorteil! << Ich jammerte eben ziemlich gerne. >> Nicht ganz, du hast Staralili! << verbesserte mich Rocko. Doch so richtig heiterte mich diese Aussage nicht auf. >> Schon, aber ich habe Staralili erst gerade gefangen! << >> Wir können doch noch etwas trainieren! << meinte Ash tröstend und aufmunternd zugleich. >> Okay, und vielleicht fange ich mir ja noch ein Pokémon! << meinte ich.

Wir fanden eine schöne, große Wiese etwas abseits der Stadt. Dort wollten wir trainieren. Plötzlich fing meine Tasche an bedenklich zu wackeln. >> Was zum…<< rief ich erschrocken. Dann fiel es mir wieder ein. >> Das Ei! << Schnell holte ich es aus meiner Tasche. Das Ei hatte Sprünge in der Schale und es wackelte immer heftiger hin und her! Dann war es so weit. Das Pokémon schlüpfte. >> Fukano! << >> Oh, bist du süß! << rief ich begeistert. >> Kanoo! << Ash, Misty und Rocko kamen angerannt. >> Ein Fukano! << rief Ash. >> Scharf kombiniert du Schlaumeier! << zischte ich ihn an. Man, glaubte er ernsthaft ich würde nicht wissen was das war? Okay, ich hatte vielleicht etwas überreagiert, aber so war ich eben nun mal. Jeder der mich kannte was so etwas gewöhnt. Doch Ash schien beleidigt und rannte in einem Affentempo davon. Ich war verblüfft. Niemand hatte je so auf meinte Temperamentsausbrüche reagiert. Aber auch Rocko schien verwundert. Wie ich Misty kannte, hatte sie Ash sicher auch schon so angefaucht. Und Ash war ja sicher nicht so empfindlich! >> Pass mal auf Fukano auf, ja? << wies ich Rocko an. Dann rannte ich Ash hinterher.

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Kapitel 8: Sag mir, an was denkst du?

Schließlich fand ich Ash. Er saß auf einem Felsbrocken, hatte die Arme um die angelegten Knie geschlungen und starrte in den Wald. Ich kam zu ihm und meinte:
>> Rück doch mal ein bisschen. << Er rutschte so weit es eben ging zur Seite und ich setzte mich neben ihn. Etwas eng, ging aber ganz gut. Wenn man keine Platzangst hatte versteht sich. Es herrschte unbehagliche und bedrückende Stille, bis Ash schließlich meinte: >> Warum warst du vorhin so gemein zu mir? << Ich dachte erst kurz nach. Das hatte mich noch keiner gefragt. Dann antwortete ich: >> Weiß nicht. Ich nehme an, so bin ich nun mal. Und wegen vorhin, Entschuldigung. << Eine Premiere! Ich hatte mich bei einem des anderen Geschlechts entschuldigt! Oder ich hatte mich generell zum ersten Mal bei jemand entschuldigt! Die anderen paar male zählten nicht, da hatte ich es nicht ehrlich gemeint. Ash lächelte leicht. >> Entschuldigung angenommen. << Ich lächelte zurück. Komisches Gefühl jemanden anzulächeln. Ich nahm mir vor es nicht allzu oft zu machen, denn dieses Geschwirr im Bauch konnte ich nicht gut gebrauchen. Wie konnten es diese „ich grinse den ganzen Tag doof herum“ Leute nur aushalten? Hatten die nicht schon lange ein Loch im Bauch? Wieder herrschte ein Schweigen. Wie hieß das alte Sprichwort nochmal? Reden ist Silber, aber Schweigen ist Gold wert. Jetzt wusste ich warum Gold so schwer war! Diese Stille war ja unerträglich! Ich schielte zu Ash rüber. Er schien über etwas nachzudenken. Ich entschied dasselbe zu machen. >> An was denkst du? >> fragte ich ihn plötzlich. Er lief knallrot an – wie war ich auch nur auf die hirnlose Idee gekommen so etwas zu fragen? – aber er antwortete stammelnd: >> Ach… Das willst… das willst du gar nicht wissen. << >> Ich lache auch nicht! << schwor ich ernst. >> Na gut… ich… ich habe daran gedacht… ich habe daran gedacht was passiert ist als Zirpurze aufgetaucht ist. << Ich nickte ernst. Auch ich konnte mich sehr gut daran erinnern, und dieses Thema würde auch mir viel Stoff zum Nachdenken geben. >> Das war… irgendwie komisch. >> Wieder nickte ich, denn ich wusste nur zu gut was er meinte. Da war ja das komische Geschwirr im Bauch aufgetaucht. He, aber da hatte ich doch gar nicht gelächelt! Hm, noch mehr Stoff zum Nachdenken. Man, wenn ich mein Hirn weiter so stark belasten würde – also auf Mathematikstufe – würde es doch noch explodieren! Würde es wie die Pokémonattacke Explosion aussehen? Naja, das würde ICH sicher nicht mehr sehen. Schade. >> Und an was denkst du? << fragte er auf einmal. Jetzt war ich mit dem rot anlaufen dran. Oh man, was sollte ich jetzt sagen? Vielleicht sollte ich schnell etwas erfinden? Aber naja, er hatte mir auch die Wahrheit gesagt – ich erkannte es an seiner peinlich berührten Miene, so konnte einfach keiner absichtlich drein gucken – also würde auch ich die Wahrheit erzählen müssen. Mensch, solche Regeln mochte ich überhaupt nicht! >> Ich… ich habe… ich habe darüber nachgedacht wie du dich verändert hast. Das letzte Mal dass ich dich gesehen habe war ja bei einem Festival in Johto. Da… da warst du noch 12 glaube ich. Du warst noch ein junger Teenager, ein bisschen durchgeknallt, unvorsichtig und ein Abenteurer. Und jetzt… << Ich sprach nicht weiter, das wäre ZU peinlich. Auch er nickte ernst. Wieder schwiegen wir, und ich dachte über unsere Aussagen nach. Ich hatte die pure Wahrheit gesagt, nur ich hatte meinen Satz nicht zu Ende gesprochen. Und als ich an die Fortsetzung dachte fragte ich mich, ob mein Hirn vom ständigen denken nicht Kurzschluss geschlossen hatte. >> Und was machen wir jetzt? << fragte er nach einer Weile. >> Ich denke die anderen zwei fangen an uns zu vermissen… << antwortete ich. Er nickte und sprang vom Felsen. Dann reichte er mir seine Hand und half mir nach unten. Ich nahm sie dankbar. Nein, nicht schon wieder dieses Kribbeln! Vielleicht waren nicht nur meine Schulter, sondern auch mein Nervensystem beschädigt… Dann liefen wir rasch zurück.

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Kapitel 9: Manche lernens nie…

Wir trainierten hart. Ich kämpfte gegen Ash, Misty und Rocko. Wobei ich gleich alle drei Matches verlor. Aber es machte mir nicht so viel aus, denn alle drei hatten viel mehr Erfahrung als ich, und wir hatten alle unseren Spaß gehabt. Es war extrem lustig gewesen, zu sehen wie Onix – Rocko hatte sich wieder eines gefangen - mein Staralili in den Klammergriff nehmen wollte, es aber nicht erwischte, weil Staralili einfach zu schnell war. Und als es Staralili schlussendlich erwischte, konnte Onix es nicht drücken, da es einfach zu klein war. Misty schüttete vor Lachen ihren Saft aus, Pikachu war umgekippt und Ash hatte sich verschluckt. Er hatte gehustet wie verrückt, und Rocko und ich hatten das Match kurz abgebrochen um ihm den Rücken zu klopfen. Rocko aber fand den Kampf gar nicht lustig. Auch Fukano bewies sich im Kampf gegen Ashs Lorblatt. Es hatte gegen den erfahrenen Gegner verloren, hatte sich aber tapfer geschlagen und war nun um einiges stärker. Nach den Kämpfen hielten wir ein Pick-Nick. Als Rocko mit dem Abräumen fertig war, schlug Misty vor: >> Wie wäre es mit einem Doppelkampf? << Alle waren sofort Feuer und Flamme. Und sogar die Pokémon schienen sich zu freuen. >> Ich bin mit Alex! << verkündete Misty fröhlich. >> Okay! << stimmte ich zu, obwohl ich lieber mit Ash im Team gewesen wäre. Was war nur los mit mir? Aber ich behielt meine Würde indem ich es nicht sagte. Wir nahmen an unserem improvisierten Kampfplatz Platz. Rocko meinte: >> Jeder vier Pokémon, okay? << Alles stimmten zu. Das passte prima, ich hatte nur vier Pokémon. Ash wählte Tyracroc, Rocko nahm Kleinstein, Misty entschied sich für ihr Sterndu, und ich suchte mir Zirpurze aus. Ash legte gleich los: >> Okay Tyracroc! Biss auf Zirpurze! << >> Zirpurze, Geduld! << Tyracroc biss kräftig zu, doch Zirpurze konzentrierte sich ganz und gar auf seine Geduldsatacke. >> Sterndu, Aquaknarre! << Kleinstein wollte zwar ausweichen, doch Sterndu war einfach schneller. Es „benässte“ Kleinstein kräftig, welches dadurch um sehr geschwächt wurde.
>> Kleinstein, Lehmsuhler, los! << Bevor Sterndu sich auch nur bewegen konnte wurde es mit Lehm beschaufelt. >> Zirpurze, jetzt! << rief ich als Kleinstein in der Nähe war. Zirpurze hatte jede Menge Energie gesammelt und legte sie plötzlich frei. Tyracroc ließ los und wurde nach hinten geschleudert. Kleinstein, der weniger getroffen wurde verlor sein Gleichgewicht. >> Befreie dich mit Turbodreher vom Lehm und setzte dann Tackle auf Kleinstein ein! << befahl Misty. >> Tyracroc, Tackle auf Zirpurze! << meinte Ash seinerseits. >> Nach links ausweichen! Und jetzt nach oben! << steuerte ich mein Zirpurze. Es vollführte den Befehl und wurde so nicht einmal gestreift. Jetzt hatten wir es geschafft, denn Zirpurze lockte Tyracroc in die Flugbahn des zurückgeschleuderten Kleinstein. Kleinstein riss Tyracroc mit, und so wurden zwei Fliegen mit einem Schlag getroffen. Oh, ich korrigiere. Besiegt. Yippie! Tyracroc und Kleinstein wurden zurückgerufen. >> Die erste Runde geht wohl an euch. Aber das wird auch die Einzige sein! << verkündete Ash. Auch wir riefen unsere Pokémon zurück und lobten sie kräftig.

Für die zweite Runde wurden gewählt: Noctuh, Iksbat, Corasonn – der vom Teich aus kämpfte – und Fukano. Wieder legte Ash gleich los: >> Noctuh, setze deine Hypnose auf Fukano ein! << >> Fukano, Konter mit Silberblick! << Die beiden Pokémon vollführten ein Blickduell, das unentschieden ausging. >> Iksbat, Ultraschall ins Wasser! << >> Corasonn, spring! << Iksbats Ultraschall war extrem beeindruckend, doch Corasonn wich mit einem mindestens ebenso beeindruckenden Sprung aus. >> Fukano, Heuler! << >> Schnell unters Wasser Corasonn! Dann Tackle von unten! << Corasonn tauchte gerade noch rechtzeitig unter, bevor Fukano anfing laut zu heulen. Ich hielt mir schon einmal die Ohren zu. Ich war froh darüber. Aber Noctuh und Iksbat hatten nicht diese Idee gehabt, und da beide ein sehr feines Gehört hatten flatterten sie verwirrt umher. >> Jetzt! << rief Misty als es wieder still war und Corasonn schenkte Iksbat einen Freiflug durch die Lüfte. >> Jetzt Blubber auf Noctuh! << rief sie hinterher. Dann gab ich wieder einen Befehl: >> Glut auf Iksbat! << Doch obwohl Iksbat geschwächt war, war es einfach zu schnell und Fukanos Flammen streiften ihn nur leicht. Geschickt wich es aus. >> Iksbat, beende den Kampf mit Absorber! << >> Oh nein, komm zurück Fukano! << Ich rief es zurück und meinte dann: >> Das hast du gut gemacht. << Ich sah dass Corasonn von Noctuh mit Konfusion besiegt worden war. >> Ihr habt die zweite Runde gewonnen, aber jetzt geht’s erst richtig los! << rief ich über das Kampffeld.

>> Lorblatt! << >> Mogelbaum! << >> Goldini! << >> Staralili! << Eigentlich hatte ich vorgehabt Staralili für Onix aufzubewahren, aber ich wusste dass Pikachu auch noch ins Spiel kommen würde. Und da wollte ich dann lieber Chelast einsetzen. Dieses Mal fing ich an: >> Okay Staralili, Ruckzuckhieb auf Lorblatt! << >> Halte es mit deinem Rankenhieb auf Lorblatt! << Lorblatt war sehr gut, aber es war praktisch unmöglich das kleine und flinke Staralili zu erwischen. Lorblatt schaffte es einfach nicht Staralili zu erwischen. Ich lachte mich fast kaputt. Staralili traf, aber es hatte nicht so viel Wirkung. Lorblatt war wirklich sehr gut trainiert! Auf der anderen Seite schenkten sich die beiden auch nichts. >> Goldini, setze deine Hornatacke! << Das war klug, denn ich wusste dass Mogelbaum Mimikry konnte. Aber ohne Horn war diese Attacke quasi wirkungslos. Und eine Kopfnuss war hier nicht unbedingt gefragt. >> Mogelbaum, ausweichen! << Bei uns ging es auch rund. >> Staralili, Doppelteam! << Ach, wie ich diese Attacke nur liebte! Nur leider beherrschte sie Staralili nicht besonders gut… >> Lorblatt, Rasierblatt! << Lorblatt bemühte sich sehr, aber es war schwer Staralili zu treffen – auch wenn Lorblatt schon längst wusste welches das Richtige war – da Staralili flog. Doch plötzliche stoppte es seine Manöver und fing an seltsam zu leuchten… Es entwickelte sich weiter! Fasziniert sah ich wie mein Staralili zu einem prächtigen Staravia wurde.
>> Wow, das ist ja genial! << jubelte ich. Dann probierte ich mein neues Pokémon gleich aus: >> Okay Staravia! Flügelschlag! << Mit den neuen, breiten Flügeln konnte es kräftig schlagen und schleuderte damit seinen Gegner hoch in die Lüfte. >> Beende es mit Ruckzuckhieb! << Mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit beendete Staravia den Kampf. Wow, das war ja richtig beeindruckend! Jetzt sah ich dass Mistys Strategie perfekt funktioniert hatte. Mimikry war nicht einsetzbar, und so ging die dritte Runde an uns! Und jetzt ging es um die Wurst…

Nachdem wir fertig gejubelt hatten, ging es in die vierte und somit letzte Runde. >> Los geht’s Pikachu! << rief Ash. Ich hatte es ja gewusst! Rocko wählte Onix, war ja klar. Ich nahm Chelast. >> Enton, zeig was du kannst! << Vor Überraschung klappten uns die Kinnladen auf. Aber es gelang mir sie wieder zuzumachen, denn ich hatte Misty durchschaut. >> Pikachu, Donnerblitz, los! << Oh, Pikachu war doch so süß! Es sprang hoch in die Lüfte und bündelte seine Elektrizität. >> Chelast, Panzerschutz! << Blitzschnell zog sich Chelast in seinen Panzer zurück und reduzierte somit den Schaden auf ein Minimum. >> Und jetzt Rasierblatt! << Doch Pikachu spielte in einer ganz anderen Liga als Chelast, und in Sachen Geschwindigkeit war es sowieso unschlagbar. Es beendete den Kampf mit einem geübten Ruckzuckhieb. Jetzt hing es von Misty ab. Würde sie verlieren, würde er Kampf unentschieden ausgehen. Aber wenn sie jetzt gewann, dann hatten wir das ganze Match gewonnen. Onix hatte Enton in die Mangel genommen. Doch genau das war der wichtigste Teil in Mistys Plan. Enton bekam extrem starke Kopfschmerzen. >> Und jetzt teig ihnen deine Konfusion! << Und da waren sie, Enton seine berühmten Psychoattacken. Hilflos und schockiert musste Rocko zusehen wie sein Onix innerhalb kürzester Zeit besiegt wurde. Es dauerte ein wenig bis es bei uns klickte. Doch schließlich umarmten ich und Misty uns und jubelten glücklich. Wir hatten gewonnen!

Wir übernachteten im Pokécenter der Stadt. Wir hatten es tatsächlich ohne Schwierigkeiten gefunden, und über das wunderte ich mich wirklich. Am Morgen, nach dem Frühstück, betrachtete Rocko den Stadtplan. Misty spielte mit ihrem Seeper, Ash war an der frischen Luft, und ich bürstete Fukanos dichtes Fell. Die Officer Rocky aus Erzelingen kontrollierte gerade die ID der anwesenden Menschen. Als sie bei uns ankam wollte Rocko schon einen seiner berüchtigten Anbaggersprüche loswerden, doch Misty warf ihm einen drohenden Blick zu, was ihn dazu veranlasste die Klappe zu halten. >> Gibt es denn einen bestimmten Grund für die Kontrolle? << fragte ich sie, als sie bei uns angekommen war. He, ich hatte einen Grund zu fragen, ich hatte keinerlei Schwierigkeiten gemacht! Als sie fertig war und nichts Verdächtiges entdeckt hatte antwortete sie: >> Ja. Es wird eine Gruppe Pokémondiebe gesucht, die sich Team Rocket nennt. Sie sind drei, und nicht besonders klug, denn sie haben am Tatort eine Visitenkarte hinterlassen… Sagt euch der Name etwas? << Alle warfen sich einen bedeutungsvollen Blick zu. Rocko wollte anscheinend gerade etwas erwidern, als eine uns allen bekannte Stimme hinter uns ertönte: >> Redet ihr von uns? Dann gibt es jetzt jede Menge Ärger! Und es kommt noch härter! << Team Rocket stand hinter uns und hatte Pikachu in einem Elektroschock sicheren Käfig untergebracht. Sie lernten schnell!
>> Jaja, und den Rest kennen wir alle schon. << Ich war schlecht gelaunt, denn meine Schulter tat mir noch immer weh. Und schlechte Laune bedeutet noch weniger Geduld als im Normalzustand, soweit das überhaupt möglich ist. Team Rocket schien meine schroffe Unterbrechung gar nicht zu gefallen. Sie wollten gerade etwas antworten, als ich sah wie sich Ash langsam hinter ihrem Rücken anschlich und am Käfig bastelte. Ich kapierte und redete munter weiter: >> Es wäre natürlich spannender wenn ihr euch eine neue Kampfansage anlegen würde. Ihr wollte doch böse klingen, und nicht so wie eine Werbung für den Weihnachtsmann! Denkt euch etwas Originelles aus! Denkt doch an euer armes Publikum! Also wenn ihr vorhabt alle einzuschläfern oder zu Tode zu quatschen bevor ihr sie bestiehlt, dann ist euch das prima gelungen! Ich meine, ich habe die Kampfansage erst einmal in meinem ganzen Leben gehört uns schlafe jetzt schon ein! Aber natürlich klappt das mit dem einschläfern nur wenn man Pikachu auch hat! << Ich lachte und meine Laune stieg. Pikachu war schon seit einer halben Ewigkeit wieder auf Ashs Schulter. Team Rocket war von meinem unsinnigen Gequatsche so abgelenkt gewesen, dass Ash das Schloss problemlos aufgebrochen hatte. Misty bekam einen Lachkrampf und kugelte vom Stuhl. >> … und es ist auch zu empfehlen, keinen Diebstahl in der Anwesenheit einer Polizistin zu vollführen! << Dieses mal hörte auch Rocko auf Officer Rocky anzuhimmeln und lachte. Team Rocket – naja, eigentlich nur Jessie und Mauzi – guckten idiotisch drein, und James… Naja, James schien eher an der Deko als am Geschehen interessiert… Dann machten sie alle blitzschnell die Fliege. Ich murmelte: >> Manche lernens wohl nie… <<

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Kapitel 10: Glaub an dich!

Wir liefen zusammen einen langen Korridor entlang, Chelast und ich. Die anderen drei saßen wahrscheinlich schon längst in den Tribünen. Ich war schrecklich hibbelig, was nicht normal war. Erstens: Ich hatte in jeder Situation sowieso einen schrecklich niedrigen Blutdruck. Wirklich! Sogar vor einem Biologietest, und bei denen bekam ich das kalte Grauen. Zum Glück musste ich nicht mehr in die Schule… Pflichtjahre beendet, fertig aus. Zweitens: Eigentlich war ich mir bei der ganzen Sache relativ sicher. Warum sich unnötig aufregen? Und drittens: Das Schmerzmittel das ich regelmäßig einnahm hatte einen sehr beruhigenden Nebeneffekt. Woher konnte dann das Herzrasen nur stammen? Ich hatte keine Ahnung. Eine kleine Stimme in meinem Kopf flüsterte: Vielleicht weil Ash zuschaut? Ich rief meinem Schädel zu: Klappe! Das war doch idiotisch. Hm. Vielleicht war ich ja so aufgeregt weil ich es auch schaffen wollte. Ash hatte es geschafft, und vielleicht wollte ich ihm ja beweisen dass ich es genau so gut konnte. Aber irgendwie kam ich mir bei meinen Überlegungen so etwas von dumm vor. Egal. Niemand hatte mir je einen Vorwurf über meine fehlende Intelligenz gemacht, und ich hatte nicht vor selbst damit anzufangen. Ich nahm Chelast in den Arm und strich ihm über den Panzer. Das mochte er sehr, und außerdem beruhigten mich die regelmäßigen Bewegungen. Doch irgendwie war dieser Korridor verdammt lang. Langsam fragte ich mich ernsthaft ob ich mich nicht verwirrt hatte… Aber ich war doch nur geradeaus gelaufen! Oder vielleicht war ich einfach nur eine lahme Ente. Außerdem war es hier stockdunkel, weshalb ich keine Ahnung hatte wohin ich hinlief. Wurde Veit etwa so schlecht bezahlt, dass er es sich nicht leisten konnte das Licht anzuknipsen oder wie? Oder wollte der die Herausforderer zu Tode ängstigen bevor er gegen sie kämpfte? Das war doch sicher nicht von der Pokéliga zugelassen oder? Aber Ash hatte am Eingang nichts dergleichen gesagt. Seine einzigen Worte waren gewesen: >> Du schaffst das schon. << Ich hatte bei den Worten gelächelt und beim Gedanken an diesem Moment wurde mir irgendwie warm ums Herz. Ah, das war also nicht nur so ein dummes Sprichwort! Ich lief weiter, und legte noch einen Zahn zu. Ash bekam immer schlechte Laune wenn er zu spät zum Mittagessen kam. Also lief ich noch schneller und plötzlich fiel ich nach vorne. Relativ geistesgegenwärtig – ich hatte gute Reflexe, was meinen Mangel an Klugheit locker ausglich – fing ich mich mit der gesunden Hand ab und landete einigermaßen heil am Boden. Doch das Ding über das ich gefallen war, schien nicht wirklich ganz geblieben zu sein, denn es fluchte leise. Oh, ein Mensch also. Hoffentlich keine Heulsuse die bei der ersten Gelegenheit zur Polizei rannte. Ich hatte doch versprochen dass ich nicht allzu viel anstellte… Ich holte Fukano aus dem Pokéball und rief ihm leise zu: >> Glut! << Ah! Na endlich konnte ich etwas sehen! Warum hatte ich das eigentlich nicht früher gemacht? Ach ja, genau. Mein niedriger Wert an IQ. Jetzt konnte ich sehen wer genau am Boden lag. Es war ein Mann mit Schutzhelm und Arbeitskleidung. Ein Mienenarbeiter also! Oh, das war ja der Arenaleiter! Er schien überlebt zu haben. Das war gut, denn ich hatte ja eigentlich noch vor einen Orden zu gewinnen. >> Warum kriechst du in der Arena am Boden herum? Und dann auch noch im Dunkeln? Versuchst du etwa ein Onix zu imitieren oder wie jetzt? << blaffte ich ihn an. Der Mann rappelte sich auf und meinte empört: >> Was glaubst du freche Göre denn? Ich suche meine Taschenlampe! Sie ist mir heruntergefallen, und jetzt ist sie aus und ich finde sie nicht! << >> Hast du es schon mal mit Licht einschalten versucht? << antwortete ich frech. >> Haha, sehr lustig! << Ich fand das tatsächlich lustig. >> Dafür müsste ich erst einmal den Schalter finden! << Ich konnte nicht anders, aber ich musste einfach lachen. Und ich lachte und lachte und lachte. Und dann hatte ich genug gelacht. >> Okay, dann helfe ich dir. Sonst bekomme ich ja ewig lange keinen Orden! << meinte ich fröhlich. >> Fukano, hier lang! << rief ich ihm zu und führte ihn durch den großen Flur.
>> Hey, warte auf mich! << rief Veit mir hinterher. Ich kicherte leise und lief etwas langsamer. Wir suchten ungefähr eine Viertelstunde lang. Schließlich fand Fukano sie, was er mit einer fröhlichen Brüllerattacke bekanntgab. >> Na endlich! << rief ich erleichtert und drückte Veit die Taschenlampe in die Hand. >> Und jetzt, lass uns kämpfen! <<

Nachdem wir den Flur gänzlich hinter uns gelassen hatten, waren wir tatsächlich in der Arena. Also im Kampfsaal. Ash und Misty saßen schon in der Tribüne, und Rocko kam gerade angerannt. Wahrscheinlich hatte die ewige Warterei seiner Blase nicht gut getan… Nun saßen alle an ihren Plätzen, und auch Veit und ich nahmen unsere Plätze ein. Ein langweilig aussehender Kampfrichter betrat die Halle und hob zwei Fahnen. Cool, ich war Rot! Ätsch, Veit war Grün! Die Regeln wurden erklärt: >> Jeder hat drei Pokémon! Der Herausforderer muss zwei Runden gewinnen um den Kohleorden zu erhalten! Kein Zeitlimit! Okay, bereit? Na dann: Auf die Plätze, fertig, LOS! << Ich ließ Veit als Erster wählen. >> Kleinstein, zeig ihr wo es langgeht! << Aha, ein Kleinstein also! Ich bezweifelte dass dies sein stärkstes Pokémon war, also wählte ich Chelast. Meine Pokémon waren von der Elementklasse her sowieso alle im Nachteil. >> Wir lassen uns nichts gefallen, stimmts Chelast? Zeig es ihm! << Interessante Wahl, aber das hier ist kein Kinderkram! Kleinstein, Tackle! << Ich fand es reichlich bescheuert von ihm, Chelast anzugreifen. Das war doch ein Kinderkram! >> Chelast, ausweichen! Dann Absorber! << Während Kleinstein angeflogen kam, machte Chelast einen kleinen Schritt zur Seite und schnappte sich zeitgleich Kleinstein. >> Oh nein! << schrie Veit, während ich nur lachte. >> Reiß dich zusammen Kleinstein! Befreie dich bevor du keine Energie mehr hast! << Ich hatte keine Ahnung wie Kleinstein das anstellte, aber ich sah keine Veränderung in seinem Verhalten. >> Bis jetzt ist noch keiner dem Absorber a la Chelast entkommen! << meinte ich weise und erwähnte dabei natürlich nicht, dass dies Chelasts erster Absorber war. Dafür stellte er sich sehr gut an! Schließlich machte Kleinstein – endlich – schlapp, und der Richter verkündete: >> Kleinstein kann nicht mehr weiterkämpfen! Die erste Runde geht an die Herausforderin! << Na danke Herr Oberschlau! Endlich bemerkte ich dass ich kein Herausforderer war, sondern eine Herausforderin! Doch Chelast freute sich riesig, und ich mich auch. >> Toll hast du das gemacht! Komm zurück! << meinte ich dann. >> Also ich hoffe du hast noch mehr zu bieten als das! << forderte ich ihn frech heraus. >> Das war gerade erst der Anfang! << versicherte er mir. >> Onix, los geht’s! << Aha, interessant! Onix war ja der Klassiker in Gesteinsarenen. Aber wen sollte ich jetzt einsetzen? Onix Spezialattacke war Klammergriff… Also wählte ich: >> Zirpurze, du schaffst das! << Veit machte große Augen. >> Wie bitte? Kein Wasserpokémon? <<
>> Du siehst doch selbst dass Zirpurze keines ist! << seufzte ich und erwähnte dabei natürlich nicht, dass ich kein einziges Wasserpokémon besaß! >> Onix, zerdrücke es mit Klammergriff! << So etwas hatte ich mir bereits gedacht. >> Zirpurze, Geduld! << Durch das häufige Training hatte Zirpurze eine recht gute Kondition entwickelt, doch auch Onix hatte ganz schon etwas auf dem Kasten. Wenn ich jetzt noch länger wartete, würde Onix schwerer von der Geduldattacke getroffen werden. Aber dann würde Zirpurze kaum noch kämpfen können… Ich entschied mich, es zu riskieren. Ich wartete noch einige Sekunden, dann gab ich Zirpurze das Kommando: >> Los geht’s! Geduld! << Durch die gespeicherte Energie wurde Onix zurückgeschleudert und ließ Zirpurze los. Keuchend schnappte mein kleiner Freund nach Luft… und dann traute ich meinen Augen nicht. Es entwickelte sich tatsächlich weiter! >> Zirpeiiiise! << >> Ist DAS cool! << rief ich und war ganz aus dem Häuschen. >> Okay Zirpeise! Heuler! << Zirpeise heulte laut los und Onix wand sich. Zirpeise war auch ziemlich laut. >> Unter die Erde Onix! << Die Steinschlange grub sich in die Erde. >> Tarnsteine Onix! << Zirpeise wich den herumwirbelnden Steinen zwar sehr geschickt aus, doch Onix Treffsicherheit war beeindruckend. Es war wirklich sehr gut trainiert! Besser als Kleinstein auf jeden Fall. Zirpeise wurde zusätzlich geschwächt, und schließlich mit Schaufler besiegt. >> Toll hast du das gemacht, danke! << meinte ich und rief es zurück. Jetzt war es Gleichstand. Wen sollte ich jetzt einsetzen? Chelast oder eher Staralili? Entschuldigung, ich meinte natürlich Staravia. >> Chelast, bring es zu Ende! << Und da war mein kleiner Freund, vollgepumpt mit Kleinsteins Energie. Na zum Glück nicht mit seinem Aussehen! Puh!
>> Onix, Klammergriff! << Ich wusste nicht weshalb diese Attacke, aber eigentlich war es mir auch egal. >> Chelast, Absorber! Los! << befahl ich, und Chelast, der von Onix fest umklammert wurde, führte die Attacke auch so gut wie nur möglich durch. Ich drückte fest die Daumen… Und da! Onix kippte um! Chelast fiel zu Boden und rappelte sich auf. Und kippte dann ebenfalls um. Jetzt hatte jeder von uns noch ein Pokémon. >> Koknodon, du bist an der Reihe! << Jetzt bekam ich große Augen. Ein Koknodon! Die waren doch extrem selten und hatten Schädel hart wie Stahl! >> Staravia, ich zähle auf dich! << Hoffentlich war Staravia stark genug, denn dieses Koknodon schien extrem gut trainiert zu sein. >> Koknodon, Felsgrab! << Eine gefährliche Attacke, das stand fest. >> Versuche auszuweichen Staravia! << Mit einer Geschwindigkeit die mich stolz machte, sauste mein Pokémon herum. >> Flügelschlag! << befahl ich. Staravia schlug kräftig mit den Flügeln. Doch Koknodon schien das kaum etwas auszumachen! Aber wenigstens wurde die Felsgrabattacke gestoppt… Ich knirschte mit den Zähnen, während Veit doof grinste und meinte: >> Gegen mein Koknodon hat dein schwaches Staravia keine Chance! <<
>> Haha, das ich nicht lache! Hat dein Pokémon nicht mehr drauf als mit Steinen um sich zu werfen? << manchmal dachte ich echt, ich war total hirnlos. Warum veranlasste ich Veit nur dazu mehr zu geben? Ich Doofi! Er wartete nicht auf meine Antwort, sondern gab den nächsten Befehl: >> Drachenpuls! << Auf einer Seite gut, denn ich wusste sowieso nicht was ich sagen sollte. Auf der anderen Seite sehr schlecht, weil Koknodon gerade einen Volltreffer gelandet hatte und Staravia schwach am Boden lag. >> Nein! Staravia! Steh auf! << schrie ich. >> Bist zu bereit aufzugeben? << >> Das glaubst du doch selbst nicht, oder? << knurrte ich. Staravia rappelte sich mühsam auf und blieb schwankend stehen. >> Koknodon, beende den Kampf mit Biss! << Koknodon verbiss sich fest in Staravias Flügel. Verzweifelt dachte ich nach, was ich jetzt tun sollte: >> Alex, du musst nur an dich glauben, dann klappt das auch! Glaub an dich! << Das war Ash. Konnte er etwa Gedankenlesen? Tatsache war, dass ich eine kleine Idee im Kopf hatte, aber nicht wusste ob Staravia schon so weit war. Aber Ashs Worte gaben mir Mut, und ich wagte es zu versuchen: >> Staravia, Notsituation! <<

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Kapitel 11: Gruppenchat und große Pläne

>> Den hat du dir wirklich verdient! << meinte Veit und reichte mir den Orden. Stolz nahm ich meinen Kohleorden entgegen. Wie machte Ash das nochmal, wenn er einen Orden gewonnen hatte? Ach ja, genau. Aber ich hatte ja kein Pikachu… Egal! Ich würde eben meine eigene Masche erfinden! Hm… Oh man, wie oft überlegte ich heute noch? >> Wir haben es geschafft! Yeay! (sprich „Jäij“ ) << Mit einer Hand machte ich das Siegeszeichen, und die andere Hand legte ich an die Hüfte. Diese knickte ich leicht in die Richtung der dort liegenden Hand. Links und Rechts von mir sprangen wie auf ein stummes Kommando meine Pokémon hoch und stießen ihren Ruf aus. >> Super, so machen wir das! Nur… bitte schreit nicht allzu laut, sonst bekomme ich Kopfschmerzen! << Ich kicherte leise und auch die Pokémon, vor allem mein fröhliches Chelast schienen sich prächtig zu amüsieren. Dann verabschiedeten wir uns von Veit, aber nicht bevor er mir viel Glück bei der Sinnoh Liga gewünscht hatte. Wie liefen in Erzelingen herum. Nachdem wir uns das Kohlemuseum kurz angesehen hatten, und die ganzen Kohlestücke als besonders langweilig bewertet hatten, trafen wir einen Mann. Er fragte uns ob wir Knochen hatten. Wir verneinten alle. Er sagte das wäre sehr schade, er könne sie zu bekommen beleben, und er sagte uns dass wir ihn im Kohlemuseum finden konnten. Ich hatte momentan aber viel Besseres zu tun als in der Erde zu buddeln! Langsam wurde es dunkeln und wir machten uns auf den Weg zum Pokecenter. Wir brauchten zirka eine Stunde bis wir bemerkten dass wir im Kreis gelaufen waren, und dass das Pokecenter eigentlich genau gegenüber dem Museum war. Hm. Zum Glück hatte uns keiner beobachtet… Als wir erschöpft in das Pokecenter kamen, war es schon stockdunkel. Wie gaben alle unsere Pokémon ab, während Schwester Joy sie rasch durchcheckte und dann eventuell behandelte. Ich ging währenddessen an einen der PCs und loggte mich ein. Volltreffer! Celia, Maike und Lucia waren auch drinnen! So spät noch? Ich rief Ash, Rocko und Misty herbei die sich gerade stritten warum Rocko denn keine Mädchen mehr anmachen durfte – ich wusste sogar die Antwort: Weil er so alle nur nervte – und sie kam schnell angerannt. Sie loggten sich auch schnell ein.

xxaLeX007xx: Hey Leute!
xxCeliaHO-OHxx: Huhuu!
Rocko<3: Löle!
Pokémeister3000: Hey, ich bins, Ash!
AzuriaCityArena: Und ich bin Misty!
Plinfa*Lucia: Jetzt ratet mal wer ich bin…
LilaLuftballon: Jetzt guck doch einfach auf deinen Nicknamen! Da ist das kein Rätsel mehr! Ihr habt alle so… einfache Nicknamen! Bei mir weiß man wenigstens nicht sofort wer ich bin. Okay, ich sags euch. Ich bin Maik! Hi Ash, Misty, Rocko und… öhm… wer bist du denn xxaLeX007xx?
xxaLeX007xx: Ich bin Alexia, ich reise momentan mit Ash und co. Durch Sinnoh!
Plinfa*Lucia: Schön dich kennenzulernen! Bist du eine Trainerin? Ich und Maike sind Koordinatorinnen! Mein Name ist Lucia.
xxCeliaHO-OHxx: Ist sie! Alex und ich haben gleichzeitig mit dem Training angefangen. Und, wie ist es gelaufen?
Rocko<3: Sehr gut, sie hat ihren ersten Orden gewonnen!
AzuriaCityArena: Eigentlich kann sie ja selber reden…
LilaLuftballon: Glückwunsch!
xxaLeX007xx: Danke! Und, wie ist es bei dir gelaufen?
Pokémeister3000: Wo wohnst du denn?
Ich habe auch einen Orden. War einfach mit Waaty! Und ich wohne in Neuborkia, Johto. Sie hat Falk Ruck-Zuck besiegt! Glückwunsch! Danke. Wann ist denn euer nächster Wettbewerb? Noch lange nicht. Hey, ist da nicht einer in Erzelingen? Doch, in zwei Tagen. Waaas??? Warum steht das nicht in meinem Kalender? Maike, dein Kalender betrifft nur Johto. Oh, ups. Warum macht ihr nicht mit? Jaaaa…. Wettbewerbe in Erzelingen sind immer so toll! Jippie, dann sehen wir uns alle endlich mal wieder! Genial! Dann treffen wir uns also in zwei Tagen… Sagen wir vor dem Pokecenter, um zehn, okay? Klar! Supiiii! Wer macht denn eigentlich mit? Ich versuchs mal mit Bamelin. Dann nehme ich Papinella. Ich werde mein Glück mit Plinfa versuchen! Und Celia, Misty und Alex? Ich versuchs mal mit Lorblatt. Gute Wahl! Ich glaube ich mache auch mit. Ich wähle Corasonn. Cool, ein Corasonn! Danke. Und du Alex? Ähm.. Ich glaube ich kann das nicht. Alle: Ach was! Hab ich denn überhaupt noch eine Wahl? Nö. Wenn es unbedingt sein muss… Ich nehme Fukano. Die beste Wahl. Ist das Ei schon geschlüpft? Ne, ich mache mit einem Ei mit! Mit etwas Glück würdest du sogar gewinnen! Wer weiß, wer weiß… OH, da kommt Schwester Joy mit unseren Pokémon! Bis übermorgen! Tschüssi!

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Kapitel 12: Der 21. Mai

Als es Mittag war, wollte keiner im Pokécenter sein. Oder zumindest nicht davor. Quietschend, kreischend oder gar schreiend fielen sich die Sinnoh- und Johtoabenteurer in die Arme. Ich war zwar überglücklich Celia wiederzusehen, und ihr schien es genau gleich zu Gehen, aber trotzdem spürte ich einen schmerzhaften Stich als ich sah wie Ash Lucia fest umarmte. Was war nur los mit mir? >> Ich habe ein Geschenk für dich! << verkündete Celia als sie mich losließ. Sie warf ihren Pokéball mit sehr viel Schwung, und ein Lorblatt kam heraus. >> Äh… Celia, das ist dein Starter! << fragte ich sie irgendwie verblüfft. Sie sah verlegen aus. >> Ups, falscher Ball! Lorblatt, komm zurück! << Sie steckte diesen Ball wieder ein, und warf einen anderen. Es war ein Düsterball wie ich erkannte. Ich wusste über ihn, dass er bei dunklen Orten besonders wirksam war. Was da wohl für ein Pokémon drinnen war. Es wurde mir sogleich enthüllt. >> Fiffyen! << >> Dieses Mal das Richtige? << fragte ich vorsichtig. He, ich ging eben auf Nummer sicher! >> Ja! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! << rief Celia fröhlich und so laut, dass alle zu uns herüber sahen. Nicht, dass sie dies vorhin nicht getan hatten. Moment… Geburtstag? Den hatte ich völlig vergessen! Richtig, heute war der 21. Mai, und ich war jetzt 17! Alle lachten über mein überrumpeltes Gesicht. >> Alles Gute Alexia! << wünschten mir auch noch Maike und Lucia. Beide waren mir auf Anhieb sympathisch. Ach sie hatten etwas für mich, was mir etwas peinlich war. Sie kannten mich gar nicht mal, und wussten anscheinend besser als ich wann ich Geburtstag hatte! Ich hatte aber gar nicht bemerkt dass heute schon der 21ste war. In meinem Kopf war nicht genug Platz für so viele Daten. Ich öffnete das bunt verpackte Geschenk. Es war von Lucia. Darin fand ich einen schicken, breiten Haarreifen, der unregelmäßig rot und schwarz kariert war. Er erinnerte mich an einen Schottenrock. >> Oh, das ist aber hübsch! Danke Lucia! << Es war genau mein Geschmack. Ah, Celia hatte wohl etwas nachgeholfen! Der Haarreifen passte perfekt zu meinem Outfit. Geübt steckte ich ihn in mein Haar. >> Und, wie sehe ich aus? << fragte ich. Ash wurde knallrot und stammelte verlegen: >> Äh… Gut, so wie immer! << Oh, was für ein süßes Kompliment! Ich spürte wie meine Wangen anfingen zu brennen. Im meine Verlegenheit und Verwirrung zu verbergen streichelte ich Fiffyen der schön seine Zähnchen zeigte. >> Nochmal danke Celia! Das ist eines meiner Lieblingspokémon! << Ich lachte als Fiffyen knurrte. >> Und es passt zu mir! << fügte ich noch hinzu. Jetzt trat Maike vor und reichte mir mein Geschenk. Ich zog an einem Band das von der Schleife herabhing und staunte. >> Was ist denn das? << >> Ein Gutschein für den Magnetzug nach Dukatia City! Damit du mal vorbeikommst! << Das war eine wunderbare Idee, und ich bedankte mich herzlich bei Maike. Dann kam Misty an die Reihe. Ihr Geschenk war ein unförmiges Bündel. Ich brauchte eine halbe Ewigkeit um es aufzubekommen. >> Es ist auf jeden Fall Idioten und Team Rocket sicher… << murmelte ich dabei. Als ich es endlich aufbekommen hatte, fragte ich mich erst einmal was das war. Im Päckchen lag ein orange-roter, leuchtender Stein. >> Was ist das? << fragte ich Misty. Sie erklärte mir: >> Ein Feuerstein! Er entwickelt Fukano zu Arkani, Evoli zu Flamara, und Vulpix zu Vulnona. Ich habe mir gedacht, du könntest ihn brauchen! << Wow, was für ein Geschenk! >> Misty, das ist ja Oberklasse! Vielen Dank! << Dann kam Rocko. Er überreichte mir eine flache, weiße Schachtel. Ich streife das überdimensionale, rosa Band. Misstrauisch öffnete ich den Deckel, und wurde positiv überrascht. Es war ein hübsches, weißes Kleid, eher kurz und mit einem lila Band um der Taille. Ich prüfte die Größe schnell. Überrascht fragte ich ihn: >> Woher kennst du meine Kleidergröße? << Er wurde knallrot und meinte sichtlich verlegen: >> Ich habe nachgeschaut als du in der Arena warst. << Ich lachte. Darum war meine Tasche so durcheinander gewesen! >> Danke Rocko, ich werde das Kleid beim Wettbewerb tragen. << Er grinste, sichtlich zufrieden. Anscheinend hatte er genau das gehofft. Woher wusste er nur, dass ich kein Outfit für den Wettbewerb hatte? Ich hatte ja klasse Geschenke bekommen. Ein Fiffyen, ein schicker Haarreifen, ein Gutschein für den Magnetzug, einen Feuerstein, und ein hübsches Kleid. Aber… wir waren sieben, das heißt, da fehlte noch jemand! Ich sah Ash fragend an. Nicht, dass es der Weltuntergang gewesen wäre wenn er es vergessen hätte, aber… Irgendwie war mir sein Geschenk komischerweise am Wichtigsten. Obwohl ich nicht wusste was es war, und ob er überhaupt ein Geschenk für mich hatte. Hirnlos. >> Nach dem Wettbewerb. << versprach er mir. Dabei konnte ich eine riesige Spur Verlegenheit in seinen Augen erkennen. Ich konnte den Wettbewerb plötzlich kaum noch erwarten… Mein Herz sagte mir dass es ein schönes Geschenk war, und mein Herz hatte immer Recht. Im Gegensatz zu meiner großen Klappe natürlich. Mein Herz war anscheinend nicht zu dumm um etwas Intelligenz zu empfangen! >> Zeigst du mir dein Nidoran Celia? << Sie nickte und war einen Pokéball. Ein süßes Pokémon schlüpfte heraus. >> Nidorina! << rief es. >> Es hat sich weiterentwickelt. << erklärte mir Celia. >> Oh, ist das süß! << rief ich entzückt. Dann hatte ich eine Idee. Ich fragte Celia: >> Wie wäre es mit einem Übungswettbewerb? << Celia schien die Idee gut zu finden. >> Okay! Aber ich werde gewinnen! << warnte sie mich. Ich lachte: >> Das werden wir ja sehen! <<

>> Fukano, zeig was zu kannst! << >>Okay, dann wähle ich Ponita! << >> Boah, woher hast du denn dieses Ponita? << Sie lachte. >> Ich habe es in der Nähe von Rosalia City gefangen! Gefällt es dir? << Ich staunte. >> Ja, es ist wirklich der Hammer! << Dabei hatte ich noch gar nicht gesehen was es konnte… aber ich konnte es mir gut vorstellen! >> Können wir loslegen? Okay! Auf die Plätze… Fertig… LOS! << verkündete Rocko. In der Rolle eines Schiedsrichters gefiel er mir viel besser. >> Ponita, Stampfer! << Ich wunderte mich ein bisschen. Stampfer war doch nicht gerade die Nummer eins in der Top Liste der Wettbewerbsattacken, oder? Egal, dass machte die ganze Sache nur noch einfacher. Da konnte ich mir auch eine nicht elegante Attacke leisten. >> Fukano, Silberblick! << Ponita erschrak schrecklich über Fukanos Silberblick und sprang mit angelegten Ohren zurück. >> Flammenrad! << befahl ich. Das war eine von Fukanos besten Wettbewerbsattacken. Es erzeugte eine schöne Feuerkugel und schoss sie zu schnell ab. Es hatte nicht die zeit mit zurollen, und so wurde es eine lustige Glut-Walzer-Kombination. Urkomisch wenn man bedachte dass Fukano Walzer nicht beherrschte und auch nicht erlernen konnte! Die Kombi traf, aber der Schaden hielt sich – leider – in Grenzen, da Fukano einen eher schrägen Walzer aufs Parkett legte, und die Glut, oder Flammenradattacke Ponita zwar traf, aber es kaum verletzte. Das war der Nachteil an einem Kampf zwischen zwei Feuerpokémon. Trotzdem war ich ganz zufrieden. Diese Kombi hatte sicher einige Punkte gebracht, beziehungsweise hatte Celia einige Punkte abgezogen. So gefiel mir das super, ich hatte nämlich gerne die Kontrolle über den Kampf! Celia machte sich anscheinend keine Sorgen um ihre Punkte, denn sie meinet selbstsicher: >> Das kann Ponita schon lagen! Ponita, Flammenrad! << Auch Ponita war in der Lage eine wunderhübsche Feuerkugel zu erzeugen, war allerdings aber kaum in der Lage sie zu steuern ohne selbst hineinzuspringen. Tja, das war wohl eine Fähigkeit die nur mein Fukano hatte. Ja, es war einfach einmalig. Da Ponita das Rad aus der Distanz nicht gerade gut steuern konnte, und Fukano auch noch klein war, würde es wohl keine Meisterleistung sein hier auszuweichen. >> Spring! << Mit einem großen Hopser sprang Fukano direkt durch das Flammenrad. Dahinter schüttelte es sich kurz, sah aber stolz aus. Die Attacke hatte ihm kaum geschadet, obwohl er mitten durch gerannt, beziehungsweise gehopst war. >> Tut mir Leid für die dass Ponita das nicht kann! << meinte ich frech und streckte spaßeshalber die Zunge heraus. Das war sogar die reine Wahrheit, Ponita war kaum in der Lage in Fukanos vergleichsweiser kleines Flammenrad zu springen. Hoch leben die Kleinen! Ja, das gefiel mir. Man musste nämlich beachten, dass stolze fünf Zentimeter größer war als ich. Ich war so oder so die Kleinste der Truppe. Und alle sagten ich sei doch soooo groß! Ihr seid Zeugen, das ist kein schlechter Wille. Aber wenn man die Kleinste unter seinen Freunden ist, und alle sagen man sei do soooo groß, dann konnte man sich schon etwas verarscht vorkommen. Egal, zurück zur Sache. Celia erwiderte erstaunlich ruhig – warum konnte ich nicht so ruhig bleiben, wenn es mal richtig zur Sache ging? Ich wurde viel zu schnell wütend, auch wenn ich es mir nicht immer anmerkten ließ. Oh weh, ich schweife wieder ab! – und mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht: >> Nicht schlecht, aber das war noch nicht alles! Sprungfeder, los! << Ich war überrascht. Ich wusste nicht dass Ponita diese Flugattacke beherrschte. Es war auf einem höheren Level als gedacht! Und es konnte ja extrem hoch springen!
>> Silberblick, los! << meinte ich. Schon wieder diese Attacke, aber etwas Besseres fiel mir beim besten Willen nicht ein. Der aggressive Blick brachte Ponita schon zum zweiten Mal heute aus der Fassung, und damit verlor es auch sein Gleichgewicht. Aber es schaffte es noch rechtzeitig, sich zu konzentrieren, und traf schließlich auch sein Ziel. Aber leicht schräg, was den Schaden etwas reduzierte. Aber Fukano hatte leider keine so gute Kondition wie Ponita. Hm… Wenn Ponita noch einmal traf, könnte der jetzt gerade erfundene Plan gut funktionieren… Ein Versuch war es auf jeden Fall wert! >> Ponita, setze deinen Feuersturm ein! << Erstaunlich was für spannende Attacken Ponita doch beherrschte! Okay, jetzt rede ich schon ganz geschwollen daher… Der Feuersturm wäre bei anderen Pokémon vielleicht eleganter gewesen, aber diesen kleinen Mangel glich Ponita damit aus, dass der Feuersturm äußerst beeindruckend war. Fukano hatte keinerlei Zeit um auszuweichen, aber das hatte ich ja auch gar nicht vor. Ich gab kein Kommando, und Fukano wurde brutal nach hinten geschleudert. Es rappelte sich auf. Langsam war seine Energiereserve leer. Ich hörte wie alle nach Luft schnappten. Hoffentlich klappte mein Plan, sonst steckten ich und Fukano etwas in der Patsche…
>> Und los geht’s Fukano! Kombination aus Gegenschlag und Glut! << Uff, Fukano beherrschte die Attacke prima. Und da es schon relativ erschöpft war, wurde der Effekt der Glutattacke verdoppelt. Ah, wie ich Gegenschlag doch liebte! Es half einem immer aus den ausweglosesten Situationen. Naja, nicht immer, aber doch relativ häufig. Ich – eigentlich Fukano – landete einen Volltreffer, weil Ponita und Celia viel zu überrascht waren um angemessen zu reagieren. Es schien mir, als hätte Celia noch nie einen Gegenschlag gesehen. Okay, ich auch noch nie. Aber ich hatte etwas davon gelesen, und es war schön es einmal mit eigenen Augen zu sehen. >> Tackle Ponita! << befahl Celia. Ponita galoppierte Schnurrstracks auf Fukano zu und rammte es. Doch nachdem es Fukano weggerammt hatte rutschte es aus und fiel direkt auf mein Fukano. He, seit wann konnte Ponita denn Bodyslam lernen? Das war unfair! Okay, aber Fukano konnte im Normalfall auch keinen Walzer einsetzen. Also waren wir jetzt eigentlich Quitt. Vielleicht war das mit dem Ausrutschen ja geplant gewesen? Nein, denn Ponita ruderte mit den Füßen und kam nicht mehr richtig auf. >> Setze Feuerzahn ein Fukano! << meinte ich. Quietschend schaffte Ponita es aufzuspringen als Fukano sich in sein – ups, Ponita ist eine sie – Bein verbiss. Schöne Flammen züngelten sich um sein Maul. Sah gut aus, denn die Flammen bildeten ein sehr schöne Muster! >> Stampfer! << Ponita hörte auf zu strampel und hopsen und schlug mit den Hufen nach Fukano. >> Lass los Fukano! << rief ich schnell. Es lockerte seinen Biss und sprang im letzten Moment nach hinten. Celia und ich überlegten gerade fieberhaft welche Attacke wir als nächstes einsetzen sollten, als Rocko laut verkündete: >> Die Zeit ist um! << Oh, das Zeitlimit! Das hatte ich ganz vergessen! >> Wer hat den gewonnen? << >> Ich würde sagen Gleichstand! << antwortete Maike. Die Anderen, die die restlichen Juroren spielten, gaben ihr nickend recht.
>> Klatsch ein! << rief ich Celia lachend zu und hielt ihr meine Hand entgegen. Fröhlich klatschte sie ein. Dann rief ich Fukano zu mir: >> Du warst allererste Sahne! Aber ruh dich jetzt ein bisschen aus, ja? << Ich kraulte ihn. Dann holte ich ihn zurück in seinen Pokéball. Ich sah, dass auch Celia ihr Ponita lobte und zurückrief. >> Bist du schon einmal auf ihr geritten? << fragte ich neugierig. Es war Lucia die mir antwortete: >> Was für eine Frage! Maike und ich verbringen unsere Zeit damit, ihr hinterherzurennen! << meinte sie lachend. Alle stimmten ein. So hatte ich mir meinen Geburtstag vorgestellt. Mit Freunden und jede Menge Spaß.

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Kapitel 13: Spiel mit dem Feuer

Ich rannte die Treppe zum Eingang des Pokecenters hinab. Ich hatte mich in das neue Kleid gequetscht, mich mit einem zum Outfit passenden lila Haarreifen ausgestattet, und mich leicht geschminkt. Schließlich hatte ich die mattsilbernen Ballerinas, die ich sehr selten und nur zu besonderen Anlässen anzog, angezogen. Mit dem Pokéball mit Fukano hatte ich in der Hand. Ich stand nicht unbedingt auf diese kleinen Schicki-Micki-Handtaschen die nur zu einem dekorativen Zweck herumgeschleppt wurden. Ich war zwar reichlich zickig – ich gab es ja zu – aber keine Möchtegern- oder Zimtzicke! Nein, ich war nur die Königin der Zicken, jawohl! Als die die Treppe nicht gerade geräuschlos herunter polterte, verpasste ich eine Stufe – so etwas passierte normalerweise doch nur meiner Freundin, ich rede von der die eine große Leidenschaft für Türen hat (bitte sei nicht beleidigt….) – und fiel nach vorne. Die Hände instinktiv nach vorne gestreckt fing ich mich einigermaßen ab, und um die Landung etwas eleganter zu gestalten schlug ich ein Rad. Das hatte ich doch gar nicht vor gehabt! Ich bemerkte dass mir der Ball während meiner akrobatischen Einlage aus der Hand gegleitet war.
>> Was das geplant? << fragte Celia, die Fukanos Ball glücklicherweise aufgefangen hatte. Uff, er war noch ganz und unversehrt! Ich war Celia sehr dankbar. >> Ich glaube
nicht… << antwortete ich. Doofe Antwort, denn eigentlich sollte ja ich diejenige sein, die dass am Besten wusste… Wusste ich aber nicht. Hirn, streng dich bitte etwas mehr an, die Schule ist schon längst vorbei! Ich ging noch einmal meinen Sturz durch, und stellte zufrieden fest dass meine Schulter wieder voll belastbar war. Eine Woche vor dem geplanten Termin, Yippie! Ich glaube mein Körper weiß langsam wie man Verletzungen schnell verheilen lässt. Obwohl, wenn es so wäre, sollten die Verletzungen meiner Freundin – sie will anonym bleiben – in Sekundenschnelle verheilt sein. Bei meiner Antwort – was hatte ich denn nochmal gesagt? << musste Lucia kichern. Dann liefen wir gemeinsam los, zum Marktplatz von Erzelingen. Denn dort sollte der Wettbewerb stattfinden. Auf dem kurzen Weg dorthin fragte ich Rocko: >> Warum machst du eigentlich nicht auch mit? >> Er antwortete: >> Ich schau lieber zu. << Ich nickte. Eigentlich wäre ich auch lieber unter den Zuschauern geblieben, aber jetzt wo ich angemeldet war, freute ich mich irgendwie richtig. Als wir angekommen waren, staunte ich mächtig wie viele Leute hier waren. Da war ja sicher mehr als die halbe Stadt versammelt! Dann warfen wir einen Blick auf das Programm. Wow, da waren ja Unmengen von Teilnehmern! Aha, in der ersten Runde musste das Pokémon verschiedene Attacken ausführen um Eindruck zu schinden. Was könnte ich da bloß vorführen? Ich entschied mich nach langem hin und her für die verschiedenen Variationen von Glut und Flammenrad. Das würde sicher klappen. Und wenn nicht, war ja auch egal. Dabei sein war alles. He, ich erkannte mich ja gar nicht mehr wieder! Hatte ich das wirklich gesagt? Ich? Wo blieb die richtige Alexia Fellows? Das gefiel mir irgendwie gar nicht. Dann sah ich mir die Jury san. Sie schienen recht beliebt zu sein, vor allem der Mann in der Mitte. Er erinnerte mich bei näherem Hinsehen an irgendjemanden, doch das war mir momentan völlig egal. Rocko wünschte uns allen viel Glück als wir hinter den Kulissen verschwanden. Ash war ganz zappelig. Alle sahen ihn komisch an, als er auf seinem Stuhl in und her rutschte. >> Normalerweise bist du nicht so nervös Ash! Das ist doch nicht dein erster Wettbewerb! << bemerkte Lucia mit hochgezogenen Augenbrauen. Ash schien etwas erwidern zu wollen, als die Lautsprecher verkündeten: >> Teilnehmer Nummer eins bitte auf die Bühne! << Ein kleines Mädchen mit einem Pumeluff machte sich auf den Weg. Ich wusste dass es ein Pumeluff hatte, denn das war riesengroß auf dem Fernsehbildschirm abgebildet. Alle starrten nun auf diese besagte Technik. Das Mädchen legte eine mehr niedliche als gute Vorstellung ab, aber kam locker durch .Vor allen das mittlere Jurymitglied überhäufte die Kleine mit Lob. Okay, sie hatte wohl Mumm, aber ich würde die Vorstellung nicht unbedingt als klasse bezeichnen. Egal. Nachdem wir uns einige mehr oder weniger gute Vorstellungen hineingezogen hatten, jaulte der Sprecher.
>> Nummer 12 bitte! << Ich rieb mir die Ohren. Mensch, was waren die Ansagen auch laut! Bis jetzt waren 4 Leute weiter… Und jetzt war Ash an der Reihe! Er sprang nervös auf die Füße, und raste in Höchstgeschwindigkeit zur Bühne. Misty konnte ihm gerade noch nachrufen: >> Viel Glück! << Er schien wirklich sehr hibbelig zu sein. Überdosis Azuria Kaffee? Rocko machte ihn auch noch sehr stark, ich war Zeugin. Aber Ash trank doch gar keinen Kaffee! Doch schlussendlich schien er sich etwas zu beruhigen und legte eine tolle Performance hin. Ich jammerte. Maike sah mich komisch an, und ich erklärte:
>> Warum legt er denn die Latte so hoch? Da kann ich doch nie und nimmer mithalten! Außer ich heiße Lucia, Maike, Celia, Misty und Rocko! Aber das tu ich nicht, ich heiße Alexia! << Als er wieder zurückkam meinte er glücklich: >> Ich bin weiter! << >> Natürlich bist du weiter! << meinte Maike. Sie sprach uns allen direkt aus der Seele, denn wir alle waren überzeugt gewesen dass er weiterkam. Schlussendlich waren auch Maike, Lucia, Misty und Celia weiter. Und noch zwei weitere Teilnehmer. Nun war ich dran. >> Nummer 41! Auf die Bühne! << Celia winkte mir hinterher als ich zur Bühne ging. Ich streifte noch mein Kleid glatt, dann trat ich ins Scheinwerferlicht. Ein Jurymitglied, das ganz rechts um genau zu sein, aber das interessiert doch sowieso keinen, nickte mir zu und ich legte los. Nach einer Drehung warf ich den Pokéball direkt in die Mitte der Bühne. >> Zeig es allen Fukano! << Die Sticker die Lucia mir geschenkt hatte, machten einen wirklich guten Eindruck. Konfettis passten prima, dass musste ich mir merken. >> Okay Fukano! Legen wir los! Glut! << Die kleinen Flammen wirbelten wild herum, wie Volbeats im Sonnenuntergang. Ich hatte mit Fukano so lange geübt, bis es die Flammen in kleinen Gruppen unabhängig voneinander steuern konnte. Ich nahm erstaunte Rufe aus dem Publikum war. >> Und jetzt ein wahrer Glutwirbel! << Fukano legte sich richtig ins Zeug. Auch wenn das ganze jetzt nicht mehr so ordentlich wirkte, war es wunderschön anzusehen. Die Flammen bildeten außerdem auch noch ein sehr hübsches Muster.
>> Super! Jetzt zeig allen dein Flammenrad! << Fukanos Flammenrad machte mich richtig stolz. Wir setzten nicht das „Original“ ein, sondern unsere Version. >> Perfekt! Und jetzt eine Kombi aus Glut und Flammenrad! << Fukano erschuf mit höchster Konzentration eine große Feuerkugel, und schoss rundherum seine Glutattacke hin und her. >> Toll hast du das gemacht! Danke Fukano! << Fukano ließ das Feuer langsam erblassen. >> Danke Alexia, du hast eine sehr beeindruckende Show geliefert. Wie freuen uns, dich in der zweiten Runde noch einmal begrüßen zu dürfen! <<
>> Dankeschön! << Ich strahlte und verbeugte mich kurz vor dem Publikum. Dann kehrte ich gemeinsam mit Fukano wieder zu den anderen zurück. Meine Freunde starrten mich erwartungsvoll an. Sie warteten ganz offensichtlich auf das Ergebnis. Ich verkündete grinsend und überglücklich: >> Ich bin weiter! >>

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Kapitel 14: Das Kapitel dass ich „der pinke Gummiball der sang und sprang“ nennen wollte, für das ich dann aber „ein Augenblick ist gefährlicher als eine Maiskolbe mit Kräuterbutter“ treffender fand, und nach reifer Überlegung so benannte. (siehe oben) Schließlich fand ich heraus dass ich nicht gut überlegt hatte, ließ den Titel aber bestehen, da es zum Auslöschen und neu erfinden zu viel Zeit brauchen würde. Basta!

Nach einer kleinen Snackpause wurden die Ergebnisse des Zufallsgenerators für die Gegner der zweiten Runde bekanntgegeben. Alle drängten sich um das Anschlagbrett. Hm, anscheinend war der riesige Monitor kaputt. Ein Mechaniker werkelte gerade daran herum. In der Drängelei waren wir. Ich war die Erste vorne. Logisch, ich war auch eine von den wenigen, die sich mit Ellbogen und Fußtritten den Weg freiräumten. Unhöflich und gerissen, aber äußerst wirkungsvoll und außerdem mein Markenzeichen. Als ich einen Blick auf das Brett warf, und nicht mehr befürchten musste weggeschupft zu werden, waren Ash und die anderen meinem extrem vorbildlichen Beispiel gefolgt und schlugen sich zu mir durch. Aha, ich musste gegen die Teilnehmerin Nummer Eins kämpfen, die mit dem Pumeluff. Na das würde ja ein Spaziergang werden! Ich betrachtete den Zettel weiter. Oh, Ash und Misty mussten gegeneinander antreten! Das würde sehr spannend werden. Celia hatte einen kleinen frechen Pimpf erwischt, der wohl besser quatschen und langweilen, als kämpfen konnte. Der letzte Kampf war der Kampf des Jahres: Lucia gegen Maike! Die beiden würden sich nichts schenken, das war schon einmal klar… Nachdem wir nun Bescheid wussten, gingen wir wieder hinter die Bühne. Ich nagte noch an meiner Maiskolbe die Rocko mir spendiert hatte. Ich ließ mich von nichts vom Essen abbringen, denn Maiskolben waren mein Leibgericht. Vor allem mit viel Kräuterbutter!!! Ohne war der Mais ja nicht halb so gut… Okay, mein Leibgericht ist Kräuterbutter mit Mais! Wenn man so darüber nachdachte war das ja logisch, denn Kräuterbutter konnte man sehr wohl ohne gegrillten Mais essen, was man umgekehrt nicht so leichtfertig antworten konnte. Ich hing meinen psychologisch äußerst wertvollen Gedanken nach, während ich mich neben Celia auf eine Bank setzte. Wir starrten so wie alle restlichen Teilnehmer auf den Monitor. Da war ein Junge mit einem Impoleon. Ich kannte ihn, wer war mit mir in irgendeine Schule gegangen. War das noch einmal die Kindergruppe, der Kindergarten, die Volkschule oder die Hauptschule gewesen? Anscheinend hatte ich ein sehr gutes Namengedächtnis, konnte aber keine Namen zu Orten zuordnen. Er hieß Jan, dass wusste ich noch. Mich hatte es immer geärgert dass er älter war als ich, und auch noch größer. Die meisten Jungs waren kleiner als ich, und so war ich es eben mal gewöhnt. Oh, Ash war größer als ich, das fiel mir gerade auf. Egal. Und älter auch noch. Hm. Ich würde es wohl überleben müssen. Zurück zu Jan. Zu alldem war er ein riesen Angeber. Leider auch zu Recht, denn er war ein recht guter Trainer, wie sein Sieg in dieser Runde bewies. Er hatte gerade gegen einen Jungen mit einem Panpyro gewonnen. He, den kannte ich ja! Das war doch der Typ der gleichzeitig wie ich sein Starterpokémon bekommen hatte! Dieses Mal konnte ich sogar Ort und Namen einordnen, schließlich war das Ganze nur knapp einen Monat her. Beide Teilnehmer reichten sich gerade die Hand und sagten etwas. Warum konnte gab es hier nur Bild und keinen Ton? Ich dachte kurz nach wie viele Teilnehmer in dieser Runde waren. 14, genau. Ups, stimmt nicht ganz. Jetzt nur noch 13. Seit wann war ich so genau? Der Junge kam zurück, und schien ein bisschen bedrückt, doch Suzie – oh, sie waren ja noch immer zusammen, beeindruckend wenn man bedachte wie er mich im Labor angestarrt
hatte – kam angerannt und tröstete ihn. Dann entdeckte sie mich, in voller Pracht. Okay, ich übertreibe. Aber im Vergleich zu dieser dämlichen Kuh war ich echt prächtig. Keine Ahnung warum ich so einen Hass auf sie entwickelt hatte, aber andererseits hatte ich gelernt blonde Mädchen mit grellpinkten Outfit samt Minirock zu hassen. Das glückliche Pärchen – wie kitschig – blieb vor mir stehen und zischte – Verbesserung: Nur der pinke Teil zischte - : >> So sieht man sich wieder Alexia. << Ich ging gar nicht erst darauf ein, und meinte einfach: >> Hallo. << Der Junge meinte freundlich: >> Und? Wie läuft es denn so? << Das Mädchen schien wütend dass ihr Freund so freundlich war, und das erfüllte mich nur mit Genugtun. Wie pflegte ich so schön zu sagen? Herumzicken ist mein Beruf, aber andere Zicken plattzumachen ist mein Hobby. Ich antwortete: >> Könnte nicht besser laufen. << Um ein Haar hätte ich mich an einem hartnäckigen Maiskorn verschluckt. Mit Kräuterbutter wäre das nicht passiert! Mais war ja gemein gefährlich. Um irgendetwas zu sagen fragte ich: >> Habt ihr schon den Kohleorden? << >> Natürlich haben ich und Daniel ihn schon! Du etwa nicht? >> Daniel versuchte das Ganze etwas zu beruhigen, während ich Suzie den giftigen „er kann auch für sich selbst sprechen“-Blick zuwarf. >> Panflams Weiterentwicklung und die Erlernung von Tempohieb haben mich gerettet. << Ich schenkte ihm einen anerkennenden Blick. Es war sicher nicht einfach es mit so einem Luder wie Suzie auszuhalten, oder? Ich kicherte leise. >> Bei mir war es die Notsituation. << Auch er kicherte während Suzie beleidigt schmollte. Ich zielte und warf geübt meinen gefährlichen Maiskolben in eine Mülltonne. Er zischte einem junge direkt vor der Nase vorbei während ich lachte. Ich erkannte den fluchenden Jungen. Es war Stefan, aus… ich glaube aus der Hauptschule? Daniel fragte: >> Wann bist du dran? >> ich lauschte den Lautsprechern. >> Jetzt! << Irgendetwas schien Suzie sehr aufzuheitern, denn sie grinste hämisch. Ich dachte nicht länger darüber nach, denn die Beweggründe zum Grinsen von Zimtzicken im rosa Minirock interessierten mich nicht besonders. Da war sogar ein Stück Fleisch um einiges interessanter. Ich stand auf und lief Richtung Bühne. Hinter mir hörte ich mehrfach: >> Viel Glück! << Ich kicherte leise. Jetzt war Spaß angesagt!

Ich spurtete zur Bühne. Das Mädchen mit dem Pumeluff war schon da. Es hatte sich umgezogen, frisiert und geschminkt. Geschminkt?! Das Mädchen war doch höchstens 10! Ich notierte mir in meinen Schädel, dass geschminkte Mädchen die mehr als ein bisschen Lipgloss auftrugen oft zickig seien. Meine neu erfundene Theorie bestätigte sich sogar. Schau her, schau her! >> Du hast mich ja lange warten lassen! Hattest wohl Angst, was? << Ich hielt mich mit dem Lachen zurück und antwortete frech, um ihr zu zeigen was es hieß zickig zu sein: >> Nein, aber ich habe wenigstens ein paar Freunde die sich die Zeit nehme mir Glück zu wünschen, statt sich die Lippen mit so viel Lipgloss zu Beschmieren dass man da glatt kleben bleiben würde! << Das Mädchen war mir einen bösen Blick zu. Anscheinend hatte sie nicht damit gerechnet dass ich irgendetwas Gescheites antworten würde. Tja, Pech! Ich kicherte. Das Mädchen war ernsthaft zum Totlachen. >> Tja Glück wirst du brauchen! << Jetzt brach ich endgültig in schallendes Gelächter aus. Ich brachte gerade noch heraus: >> Lass uns anfangen, ja? << Die Blondine – sie erinnerte mich so stark an Suzie… - warf ihre Haare zurück und meinte: >> Ich bin schon lange bereit! Los geht’s, ich will dein Gesicht sehen wenn ich die platt mache! <<
>> Das werden wir ja sehen! << lachte ich. Einfach zu komisch! Der Schiedsrichter gab ein Startzeichen und ich wurde wieder so ernst wie nur möglich. Ein Grinsen konnte ich mir aber nicht verkneifen. >> Los geht’s Pumeluff! << Ich holte meinen Pokedex heraus und überflog den Text zu Pumeluff. Aha, seine Gesangsattacke konnte also alle einschlafen lassen! Wie praktisch, eine lebende Schlaftablette in Form eines singenden und springenden Gummiballs! Originell, das musste man ihr lassen! >> Fukano, zeig diesem pinken Gummiball wo es langgeht! Und zwar direkt zum Imbissstand! >> Pumeluff,
Gesang! << Das Publikum war wohl ein Haufen mit Vollsorgefans, denn sie hielten sich fast alle die Ohren zu. >> Konter mit Brüller! << Pumeluff fing an zu singen, doch Fukano setzte seine Lieblingsattacke ein, und jaulte und brüllte so laug dass man Pumeluff nicht mehr hören konnte. Pumeluff schmollte und blies die Backen auf. Ich bog mich vor Lachen. Jetzt sah diese Pokémon ja tatsächlich aus wie ein Gummiball! >> O… Okay! (Unterbrechung durch Lachanfall) Flammenrad…. (Unterbrechung durch Japsen) aber unsere Version! (Unterbrechung durch lebenswichtiges Luftschnappen). >> Ich brachte den Satz vor lauter Unterbrechungen kaum heraus. Wie ich vom Übungskampf mit Celia wusste, beherrschte Fukano ja zwei Versionen von Flammenrad, weshalb ich lieber präzise blieb und Missverständnisse zu vermeiden. Fukano erschuf eine wunderbare Kugel aus Feuer und Pumeluff erwartete dass Fukano hineinsprang. >> Ausweichen! << meinte meine lustige und äußerst unterhaltsame Gegnerin. >> Jetzt! << rief ich meinerseits. Pumeluff wartete auf den rollenden Fukano, der zum Spaß ein paar Purzelbäume schlug. Da war es ja noch klüger im Hochsommer auf den Weihnachtsmann zu warten! Denn was da kam war nicht Fukano, der wieder auf vier Beinen stand, sondern ein wunderbares, heißes Weihnachtsgeschenk. Halt, es ist nicht Weihnachten, sondern mein Geburtstag! Dieses Mal hielt ich mich um die Höflichkeit wegen etwas mit dem Lachen zurück. >> Steh auf Pumeluff! << befahl sie. In diesem Moment – oder eigentlich nicht, sondern immer – beneidete ich Pumeluff nicht gerade um seine Trainerin. Der rosa Gummiball rappelte sich auf und schwankte bedenklich. Entweder waren Fukanos Flammenräder nicht ohne, oder Pumeluff war einfach nur ein Schwächling. Woher ich wusste dass es männlich war? Nun, es hieß doch DER Gummiball, oder? Obwohl… Gummibälle waren doch Sachen, war Pumeluff vielleicht sachlich? Ich war noch nie so richtig gut in Deutsch… >> Duplexhieb, los! << Dieser Befehl stammte nicht von mir, da Fukano Duplexhieb gar nicht erlernen konnte. Pumeluff stürzte sich auf Fukano und verpasse ihm einige nicht gerade sehr elegante, aber sehr schwungvolle Watschen.
>> Feuerzahn, los! << Ich liebte die Flammen die sich bei dieser Attacke immer um Fukanos Maul züngelten… Die Jury wohl auch, denn als Fukano in Pumeluffs Fuß biss verlor das Mädchen sehr viele Punkte. Pumeluff quiekte überrascht. Das gegnerische Team hatte schon mehr als die Hälfte seiner Punkte verloren! Ich dagegen nicht einmal 20%. Das Mädchen schien schon einen Plan zu haben. Na dann! >> Fukano, loslassen! << Fukano ließ los und sprang nach hinten. Meine Gegnerin funkelte mich an. Sie sah sie beinahe bestialisch aus. Beinahe? Ich verbessere mich. So sah sie TATSÄCHLICH bestialisch aus. Irgendwie... Oh, dieser Blick erinnerte mich sehr sehr sehr stark an Suzie! Sie hatte wohl die gleichen tiefschwarzen Augen und blonden Haare. Ich dachte gerade noch: He, das ist ja selten! , bevor ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Irgendwie beunruhigte mich dieser Blick zutiefst. Konnte es wirklich sein dass eine 10-Jährige gefährlicher aussah als Team Rocket? Okay, das war auch nicht besonders schwer. Aber als sie mich so anstarrte und mit ihren Blick durchbohrte musste ich selbst den Blick meiner moosgrünen Augen abwenden. Ich fühlte mich richtig schummerig, und mein Herz hämmerte richtig. Ich starrte auf Pumeluff, der Fukano anfunkelte. Der Sprecher sagte etwas, doch ich hatte anderes im Kopf. Nämlich gähnende Leere gemischt mit einem Hauch unverständlicher Angst.

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